Ökologischer Fußabdruck

Der ö. F., der in den 90ern als Indikator für die Nachhaltigkeit unseres Handelns entwickelt wurde, beschreibt, wieviel Biokapazität der Erde wir als Individuum für unseren Ressourcenverbrauch benötigen und wie dies im Verhältnis zu der global verfügbaren Biokapazität, d.h. den vorhandenen Anbauflächen und deren biologischer Produktivität, steht.

Dabei spielen sowohl die Ernährungsweise, das Mobilitäts- und Konsumverhalten sowie die Wohnverhältnisse eine Rolle. Der Wert, der sich dabei ergibt, wird in der Einheit globale Hektar‘ (gha) angegeben. Durch Ermittlung dieses Werts lässt sich herausfinden, wie viele Erden mit der Biokapazität unserer Erde in einem Jahr gebraucht werden würden, um der Nachfrage an Ressourcen gerecht zu werden, wenn die gesamte Weltbevölkerung so wie der Durchschnitt in einem betrachteten Land leben würde. Es zeigt sich dabei, dass das natürliche Angebot der Natur zumeist nicht mit unserer Ressourcennutzung übereinkommt [1]. Dies verdeutlicht das folgende Beispiel: Bei den für die Lebensweise der Deutschen erforderlichen 4,6 gha bräuchte man heute ganze drei Erden pro Jahr. Im Vergleich: in Äthiopien liegt der Verbrauch bei gha pro Person. Der ö. F. hängt vom Entwicklungsstand eines Landes ab. Wohlhabendere Staaten haben einen deutlich höheren Verbrauch mit entsprechenden Konsequenzen für die Ressourcen, die sich bei übermäßigem Verbrauch nicht so schnell regenerieren können wie es nötig wäre. Dies gefährdet neben der Biodiversität auch die Ernährungssicherheit der Menschen. Die Biokapaziät, die für jeden Menschen eigentlich nur verfügbar ist, beträgt 1,6 gha. Dies ist weit entfernt von den Verhältnissen in Deutschland und auch weltweit liegt der Durchschnitt mit 2,7 gha deutlich darüber [2].

Seit einigen Jahren wird der Earth Overshoot Day ermittelt, der angibt, wann die Ressourcen verbraucht sind, die eigentlich für ein Jahr reichen sollten. Jedes Jahr liegt der Tag etwas früher. 2022 ist es der 28.Juli, 1980 war es noch der 8.November und 1971 sogar der 25.Dezember [3]. Um den globalen ö. F. zu verringern, muss jeder Mensch bei sich selbst schauen, wie er seinen Ressourcenverbrauch einschränken kann, indem er z.B. seinen Konsum reduziert und Lebensmittelverschwendung vermeidet [4].

Hier kann man seinen eigenen ö. F. berechnen und sich Tipps einholen, wie man sein Leben nachhaltiger gestalten und die Ressourcen dieser Welt auf eine nachhaltige und sparsamere Weise nutzt, damit der persönliche und globale ö. F. verringert wird und auch zukünftige Generationen noch ein gutes Leben in dieser Welt führen können.

Quellen:

[1] Deutsche Welthungerhilfe e.V. (2022). Auf großem Fuß: Was ist der ökologische Fußabdruck? Von Welthungerhilfe-Website: https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/was-ist-der-oekologische-fussabdruck abgerufen

[2] Brot für die Welt. (2021). Über den Ökologischen Fußabdruck. Von www.brot-fuer-die-welt.de: https://www.fussabdruck.de/oekologischer-fussabdruck/ueber-den-oekologischen-fussabdruck/ abgerufen

[3] Global Footprint Network. (2022). Past Earth Overshoot Days. Von overshootday.org: https://www.overshootday.org/newsroom/past-earth-overshoot-days/ abgerufen

[4] Deutsche Welthungerhilfe e.V. (2022). Earth Overshoot Day – eine Erde reicht nicht. Von Welthungerhilfe-Website: https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel/earth-overshoot-day-welthungerhilfe abgerufen

(Stand 09.2022)

Autor: Joana Bonnen

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