Weißblech

Als W. bezeichnet man ein Eisenblech, das zum Schutz vor Korrosion mit einer dünnen Schicht aus Zinn überzogen ist.
Für W., das mit Lebensmitteln in Berührung kommt, werden meist über dem Zinn noch eine oder mehrere zusätzliche Schutzschichten aus Lack aufgebracht.

70% des in Westdeutschland hergestellten W. wird im Lebensmittelbereich verbraucht, wo man es meist zu Konserven- oder Getränkedosen verarbeitet. Auf diese Weise fallen mit Haus- und Gewerbemüll (Hausmüll,
Abfall) jährlich etwa 700.000 t W.-Schrott an, dessen Verwertung Probleme bereitet (Recycling). Früher wurde W. in der Eisenverhüttung eingesetzt, mit dem Rückgang der Eisenproduktion sind Stahlwerke z.Z. fast die einzigen Abnehmer. Jedoch darf aus Qualitätsgründen im Stahl ein bestimmter Zinnanteil nicht überschritten werden, so daß spezielle Verfahren der Entzinnung (z.B. Lurgi-Verfahren) zur Anwendung kommen oder der W.-Schrott mit Eisen verschnitten wird (Abkonzentration). W.-Erzeugnisse sind energetisch und ökologisch günstiger als die entsprechenden Produkte aus Aluminium. Wie beim Aluminium existiert jedoch auch für W. noch kein bundesweites Sammel- und Rückführsystem. Zudem ist W. als Einwegverpackung abzulehnen. Daher muß z.B. auf dem Getränkesektor die Forderung gestellt werden, in Zukunft verstärkt auf Glas in Mehrwegsystemen als Packstoff umzusteigen, auch wenn hierbei eine größere Bruchgefahr und ein höheres Verpackungsgewicht zu verzeichnen sind.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Alphabetisch, Substanzen & Werkstoffe, T - Z, W.