Recycling

Bei der Produktion und beim Verbrauch von Gütern entstehen Abfälle. Die Rückführung dieser Abfälle in den Stoffkreislauf (Produktion - Verbrauch) durch Verwertung nennt man R.

Im Sprachgebrauch werden unterschiedliche Methoden als R. bezeichnet:
- Die Wiederverwertung (z.B. Altglas-, Altpapier-, Weißblechsammlung) stellt die heutzutage meistbenutzte R.-Methode dar. Hierbei werden die Wertstoffe zu gleichwertigen Produkten verwertet. Der Erfolg ist davon abhängig, ob der Wertstoff sauber und ohne Beimischungen gewonnen werden kann. Die Sauberkeit der Wertstoffe hängt von der Art der Erfassung ab. Werden die Stoffe aus dem gemischt gesammelten
Abfall aussortiert (Hausmüllsortieranlagen, Sortierung von Müll), sind sie i.d.R. stark verunreinigt. Saubere Wertstoffe sind nur durch getrennte Sammlung (grüne Tonne,

Biotonne, Holsystem, Bringsystem) von Müll zu erzielen und haben auf dem Absatzmarkt gute Chancen.

- Die Weiterverwendung, z.B. der Gebrauch von alten Zeitungen als Geschenkpapier, ist strenggenommen kein R., da der Wertstoff nur zu einem minderwertigen Produkt weiterverwendet wird. Sie ist wüschenswert bei nicht wiederverwertbaren Wertstofen, stellt jedoch allenfalls eine Verschiebung des Müllproblems dar. Eine Weiterverwendung ist nur dann sinnvoll, wenn das Zweitprodukt wiederum verwertbar ist.

- Die Weiterverwertung, z.B. das Erstellen von Wärmedämmplatten aus Weinkorken oder die Herstellung von Parkbänken aus unsortierten Kunststoffabfällen (Plastifizierung). Als Weiterverwertung werden auch einige "thermische R.-Methoden" wie Müllverbrennung, Herstellung von Brennstoff aus Müll (BRAM), Pyrolyse, Hydrierung und Hydrolyse bezeichnet, mit denen versucht wird, Kunststoffe (PVC, Polyethylen, Polyethylenterephtalat, Polystyrol, s.a. Hausmüll) zu recyceln. Eine solche thermische Weiterverwertung ist kein R., da die Wertstoffe nicht im Kreislauf wieder zu gleichwertigen Produkten verarbeitet werden ("Recycling!").

- Die Wiederverwendung, z.B. die Benutzung von Pfandflaschen (Mehrwegverpackungen, Mehrwegflaschen), ist die umweltfreundlichste "R.-Methode". Im engeren Sinne ist die Wiederverwendung kein R., da sie ein Beitrag zur Abfallvermeidung und nicht zur Abfallverwertung ist.

Durch Wiederverwertung können Primärrohstoffe (z.B. Eisenerz) oder Primärenergie (z.B. Kohle) eingespart werden. Außerdem wird durch die Verringerung der Abfallmenge und durch den oftmals einfacheren Produktionsprozeß bei Verwendung von Abfällen die Umwelt geschont. Deshalb ist das R. von Wertstoffen wichtig, obwohl oftmals der finanzielle Aufwand zur Auslese groß ist und in der Praxis das Ziel der Abfallverringerung nicht erreicht wird. Ein R.-fähiges Produkt wird vom umweltbewußten Käufer bevorzugt gekauft. Dies führt dazu, daß die Gesamtmenge des Produktes steigt und trotz R.-Maßnahmen die Abfallmenge nicht verringert wird.

Zudem werden durch das Positiv-Image von R.-Produkten oft umweltfreundlichere Mehrwegsysteme durch Einwegsysteme ersetzt (Grüner Punkt, Verpackungsverordnung). Durch Ökosteuern auf Rohstoffe könnte R. auch ökonomisch attraktiver gemacht werden. Das Ziel, möglichst wenig Abfälle zu erzeugen, sollte immer an oberster Stelle stehen. Vermeiden ist besser als Verwerten.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Alphabetisch, N - S, R, Weiteres / Sonstiges.

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