Sammelbezeichnung für lösliche Färbemittel, die den unlöslichen Farbpigmenten (Pigmente) gegenüberstehen.
Man kennt etwa 100 Farbpigmente, aber mehrere zehntausend Farben. Ca. 500 davon werden in größerem Maßstab für die verschiedensten Anwendungen produziert. Der Verbrauch weltweit lag 1978 bei 800.000 t, Produktion BRD 130.000 t (1985). Für einige u.a. in der Textilfärbung wichtige Azo-F. wurden giftige und krebserregende Eigenschaften nachgewiesen.
Körpereigene, auf der Haut befindliche Stoffe können die Azo-F. wieder in die Ausgangskomponenten aromatische Amine spalten, die überwiegend krebserzeugendes Potential besitzen. Textil-F. können Allergien auslösen. Die Stempelfarben Kristallviolett und Methylviolett sind erbgutschädigend, die für Lebensmittel zugelassenen F. teilweise allergen.
In der Natur kommen ungeheuer viele F. vor, die schon früher vom Menschen und auch heute wieder in Naturfarben verwendet werden, wie z.B. das Alizarin des Krapp, Saflorgelb der Färberdistel oder Luteolin der Reseda.
Im Unterschied zu den synthetisch erzeugten F. fallen bei der Bereitstellung der natürlichen F. keine giftigen Nebenprodukte an sowie keine deponierungsbedürftigen Abfälle. Alle Reste sowie die F. selbst sind kompostierbar und damit in den natürlichen Stoffkreislauf eingegliedert (Kompostierung).
Autor: KATALYSE Institut