Krapp

Krapp ist ein ausdauerndes Rötegewächs, dessen vierkantiger Stengel bis zu 2 Meter lang wird und mit kleinen Widerhaken ausgestattet ist. Die langzettlichen Blätter sind zu viert bzw. zu sechst im Quirl angeordnet. Ausbildung von tiefsitzenden langen Rhizomen; außen rot und innen gelb gefärbt.

 

  • Systematik: Familie: Rubiaceae, Art: Rubia tinctorum L.
  • Herkunft: Südeuropa, Kleinasien
  • Klimaansprüche: feuchtes und warmes Klima; Pflanze ist frosthart
  • Anbausystem: nach Hackfrüchten und vor Sommergetreide, ausdauernde Kultur
  • Aussaat: Aussaat März bis April; gleichmäßigere Bestände durch Auspflanzung von vorgezogenen Pflanzen oder Wurzelstockteilen im Herbst oder Frühjahr
  • Düngung: hoher Nährstoffbedarf: Stickstoff 120 bis 160 kg/Hektar, Phosphat: 100 kg/Hektar, Kalium: 240 kg/Hektar
  • Pflanzenschutz: langsame Jugendentwicklung, daher ist im ersten Jahr eine Unkrautbekämpfung erforderlich
  • Ernte: Ernte der Wurzeln mit einem Siebkettenroder; Waschen, Schneiden und Trocken
  • Ertrag: 1,5 Tonnen trockene Wurzeln/Hektar, Farbstoffgehalt maximal zwei Prozent der Trockenmasse
  • Besonderheiten: Gewinnung eines intensiv roten Farbstoffes. Der Farbstoff wird aus der Wurzel der Färberröte (Rubia tinctoria) gewonnen. Der Hauptfarbstoff Alizarin kann mit Hilfe von Beizen auf Fasern, z.B. Wolle aufgebracht werden. Nachdem die synthetische Herstellung von Alizarin aus Erdöl möglich wurde, brach der Anbau in Frankreich und in der Magdeburger Börde völlig zusammen. Heute wird der Krappfarbstoff in der Herstellung von Naturfarbenherstellern in Beschichtungsmaterialien und für die Textilfärbung verwendet.

Literatur:

  • Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen; Thieme Verlag Stuttgart 1997
  • Franke, W.: Nutzpflanzenkunde, Thieme Verlag Stuttgart 1992
  • KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung (Hrsg.): Leitfaden Nachwachsende Rohstoffe – Anbau, Verarbeitung, Produkte; C.F. Müller Verlag Heidelberg 1998
  • Rehm, S.: Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen: Anbau und wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. 3. Auflage Stuttgart 1996
  • Bellmann, H. et. al.: Steinbachs Großer Tier- und Pflanzenführer; Ulmer Verlag 2005

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in G - M, K, Landwirtschaft.