Kompostierung

Die K. (Verrottung) ist eine uralte Methode zur Umwandlung von organischen Reststoffen zu pflanzenverträglichen Bodenverbesserungsmitteln.

Dabei setzen aerobe Mikroben beim Abbau des kompostierbaren Abfalls den Sauerstoff und Kohlenstoff in Kohlendioxid und Wasser um. Kompostierbar ist ein Teil des Hausmülls, Klärschlamm und ein Großteil aller organischen Stoffe wie Laub, Holz, Garten- und landwirtschaftliche Abfälle. Der fertige Kompost ist kein Dung, sondern ein humusähnliches Bodenverbesserungsmittel.
Bei der K. oder Rotte wird durch Bodenorganismen der
Abfall in einfache Grundstoffe zerlegt. Hierzu ist Sauerstoff (Luft) erforderlich (im Gegensatz zur Faulung, diese findet ohne Sauerstoff statt, Biogas ). Kompost wird hauptsächlich im Wein- und Gartenbau eingesetzt.
Die K. kann in großtechnischem Maßstab zur Verwertung kommunaler Abfälle durchgeführt werden. Durch K.-Anlagen wird die Rotte gezielt gesteuert. In Deutschland findet die K. meist unter aeroben Verhältnissen statt. Hierbei entstehen Temperaturen bis ca. 70 Grad C, bei denen Keime und Samen abgetötet werden. Eine sinnvolle Alternative zur aeroben stellt die anaerobe K. dar, bei der mit Biogas ein wertvoller Brennstoff als Endprodukt anfällt.
Effektiver als eine großtechnische zentrale K. ist die Eigen-K. von Haushalts- und Gartenabfällen. Hierbei kann man im Garten oder auf Balkonen Kompostbehälter wie Wurmkisten oder Hochbeete zur K. nutzen. Voraussetzungen für den Rotteprozeß sind eine ausreichende Sauerstoffzufuhr, optimale Feuchtigkeit und eine lockere Struktur mit genügend großem Porenvolumen. Daneben ist ein günstiges Kohlenstoff/Stickstoffverhältnis und eine gute Entwässerung und Belüftung wichtig.
Die K. ist eine sinnvolle Abfallbeseitigung mit einer geringen Umweltbelastung. Hierzu ist jedoch erforderlich, daß die Schadstoffe im Müll, vor allem die Schwermetalle, im Ausgangsprodukt deutlich reduziert werden. Hiermit steht oder fällt die K. von Siedlungsabfällen. Eine gute Vorsortierung des Hausmülls (Kompost darf kein Glas, Metall, Plastik oder Haushaltschemikalien, aber auch keine Schalen von gespritzten Zitrusfrüchten enthalten) ist ebenfalls Voraussetzung für eine problemlose Verwertung. 1985 waren etwa 4% der Wohnbevölkerung der BRD an 17 K.-Anlagen angeschlossen.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Chemie & Prozesse, Energie, G - M, K, Landwirtschaft.