Im Gegensatz zum Sommersmog, bei dem Photooxidantien gesundheitsschädlich wirken, wird beim Wintersmog die schädliche Wirkung durch Verbrennungsprodukte (Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Staub) verursacht.
Meteorologische Voraussetzung für den Wintersmog ist eine austauscharme Wetterlage ( Inversionswetterlage ). Hierbei liegt eine Schicht wärmerer Luftüber bodennaher (<700 m) Kaltluft, wobei die Luftbewegung in Bodennähe gering ist (<3 m/s). Der horizontale und vertikale Austausch der Luftmassen ist behindert (vgl. Graphik bei Inversionswetterlage). Die Schadstoffe, die sonst über hoheSchornsteine verteilt werden und weiter entfernt gelegene Gebiete belasten, werden nun an Ort und Stelle niedergedrückt. Zusätzlich zu den Autoabgasen (Schadstoffe aus Kfz) und Emissionen der Haushalte (Heizung), Industrie und Kraftwerke könnenSchadstoffe aus benachbarten Regionen den Smog verstärken (fremdimportierterSmog).
Die Konzentrationen z.B. von Schwefeloxiden, Schwebstaub und Kohlenmonoxid können schnell ein gesundheitsgefährdendes Ausmaß erreichen und zu Beeinträchtigungen der Atmung, zur Reizung der Schleimhäute, zu Kreislaufstörungen und nicht selten auch zum Tod führen. Gefährdet sind insb. Kleinkinder (Pseudo-Krupp), alte und kranke Menschen. An den Folgen der Londoner Smogkatastrophe (1952) sind innerhalb von 2 Wochen 4.000 Menschen gestorben; 1962 starben infolge einer Smogkatastrophe im Ruhrgebiet mehr als 150 Menschen.
Auch heute sterben noch Menschen an den Folgen des Wintersmog. Seitdem aber in den Haushalten die besonders umweltschädigende Ofenheizung auf Kohle bzw.Erdölbasis von Erdgas und Fernwärme verdrängt wurde und auch für Kraftwerkeund Industrie die Emissionen gesenkt wurden (Großfeuerungsanlagenverordnung), kommt es heute nicht mehr zu solchen Extremsituationen. Hierzu dient auch dieSmog-Verordnung, die die Wintersmog-relevanten Emissionen z.B. durch Fahrverbote begrenzen kann.
Immer größere Anteile am Zustandekommen von Wintersmog hat der Automobilverkehr (Verkehr, Schadstoffe aus Kfz).
Siehe auch: Sommersmog, Verbrennungsprodukte, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Staub
Autor: KATALYSE Institut