Erdöl

Entstehung von Erdöl

Erdöl ist ein flüssiges Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und gehört zusammen mit Erdgas und Kohle zu den fossilen Energieträgern. Seine Entstehung basiert auf der Umwandlung von abgestorbenem organischem Material (Pflanzen und Tiere) unter Sauerstoffausschluss (anaeroben Bedingungen) in Meeres- oder Süßwassersedimenten. Durch die Überlagerung mit anderen geologischen Schichten erhöhte sich der Druck und die Temperatur und es entsteht im Laufe von tausenden Jahren Erdöl. (Brenner 2018).

Das heute geförderte Erdöl stammt größtenteils aus Lagerstätten die vor ca. 50 – 100 Millionen Jahren entstanden sind (Spektrum ohne Jahr). Erdöl gehört somit wie Erdgas und Kohle zu den nicht erneuerbaren Rohstoffen (Brenner 2018).

Verwendung von Erdöl

Der Einsatz von Erdöl ist sehr vielfältig. Der größte Teil wird zu Treibstoffen wie Diesel und Benzin oder zu Brennstoffen wie Heizöl weiterverarbeitet, und somit zum wichtigsten Primärenergieträger. Neben seiner Funktion als Energieträger ist Erdöl ein wichtiger Rohstoff für die Industrie, insbesondere der chemischen Industrie. Es dient z.B. als Grundstoff für die Herstellung von Arzneimitteln, Farben, Kosmetika und Kunststoffen (Bastian et al. 2023).

Verbrauch von Erdöl

Im Jahr 2022 betrug der weltweite Erdölverbrauch rund 4,39 Milliarden Tonnen (bp 2022). Wobei drei Viertel der Fördermenge von nur zehn Staaten mit den USA, Saudi-Arabien und Russland an der Spitze, gefördert wurden (Energy Institute 2023). Deutschland Verbrauchte mit ca. 97 Millionen Tonnen ca. zwei Prozent der weltweiten Fördermenge (bp 2022). 1,7 Millionen Tonnen stammten hierbei aus eigenen Ölfeldern (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie 2023).

Klima- und Umweltbelastung durch Erdölförderung und -transport

Durch Förderung, Transport, Verbrennung und Verarbeitung von Erdöl entstehen eine Reihe von Klima- und Umweltbelastungen. Der weltweite CO₂ Ausstoß durch den Verbrauch von Erdöl lag im Jahr 2022 bei 11,2 Gigatonnen, das entspricht einer Steigung von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (IEA 2023).

Durch die Förderung von Erdöl und Erdgas gelangten in Deutschland im Jahr 2020 etwa 1,9 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente Treibhausgase wie CO₂ (99%), Methan (0,67%) und Lachgas (0,26%) in die Atmosphäre (Destatis 2023).

Der größte Teil des Erdöls wird durch Tanker transportiert, im Jahr 2022 belief sich die Menge auf drei Milliarden Tonnen (United Nations 2023).

Durch Tankerunfälle und Offshore-Bohrinseln gelangen immer wieder große Mengen an Öl mit darin enthaltenen Schadstoffen ins Meer. 2023 waren es 2.000 Tonnen durch Tankerunfälle (ITOPF 2024). 2014 waren es 6.000 Tonnen allein durch Bohrinseln in der Nordsee (Bukold 2014). Die Ölverschmutzungen schädigen die maritimen Ökosysteme langfristig (NABU ohne Jahr).

Auch durch Austritte von Erdöl durch den Transport über Pipelines und die Lagerung in Tanks gelangt Erdöl in die Umwelt und gefährdet das Grundwasser. Wobei ein Liter Erdöl das Potenzial hat, eine Millionen Liter Trinkwasser ungenießbar zu machen (wissen.de).

 

Literaturverzeichnis

Bastian D, Bookhagen B, Eicke C, Elsner H, Henning S, Kern M et al. (2023): Deutschland - Rohstoffsituation 2022. Hg. v. BGR – Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Hannover.

bp (Hg.) (2022): Statistical Review of World Energy (71st edition).

Brenner H (2018): Wie ist Erdöl entstanden? Planet Wissen.

Bukold S (2014): License to Spill. Ölverschmutzungen in der Nordsee. Kurzstudie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. EnergyComment. Hamburg.

Destatis (2023): Statistischer Bericht - Umweltökonomische Gesamtrechnungen (UGR) - Luftemissionsrechnung - 2000-2021.

Energy Institute (Hg.) (2023): Statistical Review of World Energy 2023. 72nd edition.

IEA (Hg.) (2023): CO2 Emissions in 2022. International Energy Agency. Paris.

ITOP (2024): Oil Tanker Spill Statistics 2023. Hg. v. ITOPF - International Tanker Owners Pollution Federation Limited. London, UK. .

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Hg.) (2023): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2022 (GeoBerichte).

NABU (ohne Jahr): Öl – tödliche Gefahr für die Meere. Besonders Vögel sind betroffen, zuletzt geprüft am 23.04.2024.

Spektrum (ohne Jahr) Lexikon der Biologie Stichwort Erdöl Akademischer Verlag, Heidelberg

United Nations (2023): Review of Maritime Transport 2023. Towards a Green and Just Transition. United Nations Conference on Trade and Development. .

wissen.de (ohne Jahr): Ölverschmutzung. Lexikon.

 

(Stand 12.2023)

 

Autor: Anne Krings

Ramin Tadi

Jana Weimer

Veröffentlicht in A - F, E, Energie, Substanzen & Werkstoffe.