Erdöl

Erdöl ist ein aus natürlichen Lagerstätten stammendes Gemisch aus flüssigen Kohlenwasserstoffen, das meist gemeinsam mit Erdgas vorkommt und als Hauptbestandteile Alkane, Cycloalkane und aromatische Kohlenwasserstoffe enthält. Erdöl wird auch als Mineralöl oder Petroleum bezeichnet.

Erdöl entstand vor 20 bis 200 Mio. Jahren auf Basis mariner Organismen und höherer Pflanzen u.a. unter Mitwirkung anaerober Bakterien. Es wird auch ein anorganischer Ursprung von Erdöl diskutiert.

Erdöl wird in Raffinerien v.a. zu Kraftstoffen wie (Benzin, Diesel) und Heizöl weiterverarbeitet. Gewinnung (Exploration), Transport, küstennahe Verarbeitung und Einsatz von Erdöl führen zu Ölbelastungen der Meere und Ozeane. Der jährliche Öleintrag in die Meere wird auf durchschnittlich 3,1 Mio. Tonnen geschätzt, darüber hinaus existieren auch natürliche Einträge aus unterseeischen Ölquellen auf.

Große Mengen Erdöl treten meist bei Tankerunfällen und Betriebsstörungen auf Bohrinseln ins Meer aus (Meeresverschmutzung, Ölpest). Am Festland stellen Lecks an Pipelines und Tanks eine Gefährdung des Grundwassers dar. Im und auf dem Meerwasser lösen sich nach der Freisetzung zunächst die Kohlenwasserstoffe auf und bilden eine Emulsion. Leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe verdampfen dagegen sehr schnell. Danach verbleiben zwischen 20 und 30 Prozent des Erdöl-Rückstands als Teerklumpen. Erdöl-Belastungen im Meer können mit chemischen Dispergierungsmittel oder mechanisch mit Klappschiffen beseitigt werden.

Ein Liter Erdöl kann eine Mio. Liter Trinkwasser ungenießbar machen. Die Toxizität von Erdöl schwankt und hängt von seiner Herkunft ab.
Schadstoffe werden in die Umwelt bei der Weiterverarbeitung (Raffinerie, Naphtha) und v.a. bei der Verbrennung von Erdöl (Heizung, Ofenheizung, Fernwärme, Verkehr). freigesetzt. Unter den fossilen Brennstoffen nimmt Erdöl bei der Umweltbelastung eine Mittelstellung zwischen Erdgas und Kohle ein. Dies gilt ebenso beim Schwefeldioxid wie beim Kohlendioxid (Kohlendioxid-Problem, Treibhauseffekt).

Weitere ökologische Folgen: ökologische Kriegsführung, Golfkrieg, ökologische Folgen.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, E, Energie, Substanzen & Werkstoffe.