Abkürzender Begriff für synthetische Tenside (engl. synthetic detergent). Er ist im Deutschen kaum gebräuchlich, außer zur Abgrenzung von der echten Seife (Flüssigseife).
Diese wird im Bereich der Hand- und Körperreinigungsmittel zunehmend durch als "seifen-" oder "alkalifrei" bezeichnete flüssige Präparate oder feste Waschstücke auf S.-Basis verdrängt.
Flüssige S.-Präparate ähneln in ihrer Zusammensetzung den Duschbädern. Die pH-Werte dieser S.-Produkte werden z.B. mittels Milch- oder Citronensäure auf 5,5-7 eingestellt, was ein wesentlicher Unterschied zu den deutlich alkalischen Seifen (pH-Werte meist um 10 bei Feinseifen) ist. Die Werbung der Kosmetikindustrie bezeichnet ihre S.-Artikel hautverträglicher als Seifen, da sie angeblich den natürlichen "Säureschutzmantel" der Haut nicht angreifen. Es ist zwar richtig, dass die Erwachsenenhaut überwiegend einen leicht sauren pH-Wert hat (4,5-6,5), gerade aber die empfindlichsten Regionen im Anal- und Genitalbereich sowie unter den Achselhöhlen und die Säuglingshaut generell sind leicht alkalisch (7,5 - 8). Entscheidend ist nun, dass vom Hautprotein (Keratin) selbst drastische pH-Wert-Änderungen binnen Minuten abgepuffert werden können.
Das eigentliche Problem ist eher die Entfettungswirkung von Tensiden allgemein, die Austrocknung und Rauhigkeit der Haut zur Folge haben können. Hier wirken S. häufig massiver auf den schützenden Hydrolipidmantel ein als Seifen, weshalb sie mit Zusätzen an Rückfettern und Hautschutzstoffen verträglicher formuliert werden müssen. Problematisch für insb. vorgeschädigte Haut können die im Gegensatz zu den Seifen hier notwendigen Konservierungsstoffe sein. Stiftung Warentest sah bei einem Vergleichstest (1990) in Sachen Hautverträglichkeit keine Vorteile bei den wesentlich teureren S.-Stücken, die sich zudem schneller verbrauchten. Allenfalls bei fettender Problemhaut seien diese Produkte eher angebracht als Seifen. Ein Vorteil der S. ist ihre Unempfindlichkeit gegenüber der Wasserhärte, so dass die bei Seifenanwendung in hartem Wasser auftretenden Kalkseifenbeläge vermieden werden.
Autor: KATALYSE Institut