Phosphatersatzstoffe

Die sich seit Ende der 60er Jahre abzeichnende Brisanz des Phosphateintrags in unsere Oberflächengewässer (Eutrophierung) führte schon frühzeitig zur Entwicklung von P.

Aber erst die zweite Stufe der Phosphatreduzierung in Waschmitteln laut Phosphathöchstmengenverordnung machte 1984 eine breite Einführung von P. in die Rezepturen notwendig - damals noch im Gemisch mit Phosphat.
Heute haben die seit 1986 auch von den großen Herstellern angebotenen Haushalts-Pulverwaschmittel ohne Phosphat die nur phosphatreduzierten vollständig verdrängt.
Folgende Gerüststoffe kommen als P. in Frage, wobei kein P. das Phosphat vollständig ersetzen kann, weshalb i.d.R. Kombinationen von P. Einsatz finden:
1. Zeolith A ist heute Grundlage nahezu aller Pulverwaschmittel weltweit.
2. Nitrilotriacetat ist als P. geeignet. Infolge der kontroversen Diskussion findet es in Deutschland jedoch keinen Einsatz in Waschmitteln. Es ist auch nicht anzunehmen, dass sich dies bald ändert.
3.Polycarboxylate werden heute überwiegend in Kombination mit Zeolith A eingesetzt. Wegen ihrer mangelnden biologischen Abbaubarkeit (Abbau) werden sie aber von Herstellern von Alternativwaschmitteln abgelehnt.
4. Citrate: Die Salze des Naturstoffs Citronensäure besitzen ein deutliches Komplexbildungsvermögen und prinzipiell auch ein Remobilisierungspotential für Schwermetalle. Andererseits erfolgt aber ihr biologischer Abbau so rasch, dass die ökologische Verträglichkeit dieser P. als gut zu beurteilen ist. Leider ist die Waschleistung der Citrate bei höheren Temperaturen nicht zufriedenstellend.
5. Natrium-Schichtsilikat (Handelsname SKS-6): dieser neuartige P. ist wie das Zeolith A anorganischer Natur, mit dem Unterschied, dass SKS-6 aluminiumfrei ist, was hinsichtlich der Produktlinienanalyse günstigere Eigenschaften vermuten lässt. Ein weiterer Vorteil ist die Löslichkeit des SKS-6, während seine Instabilität in der Kochwäsche besondere Maßnahmen erfordert. Dieser empfehlenswerte P. ist bisher nur in einigen Alternativwaschmitteln eingeführt. Größere Produktionskapazitäten befinden sich erst im Aufbau.

 

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Alphabetisch, N - S, P, Substanzen & Werkstoffe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert