Man unterscheidet zwischen akuter Ö. (Tankerunfälle) und schleichender, chronischer Ö., die für Meeresorganismen und Seevögel besonders verheerende Folgen hat.
Der Eintrag von Erdöl und Mineralölprodukten in Nordsee und Nordatlantik beträgt ca. 4 Mio t pro Jahr. Nur 3,8% des jährlichen Öleintrags in die Weltmeere ist auf Unfälle von Tankern oder Bohrinseln zurückzuführen (Tankerunfälle).
Insgesamt entfallen 25% des Öleintrags auf Tanker, Seeschiffe und Bohrinseln (hauptsächlich im Normalbetrieb, wie z.B. durch Reinigung von Laderäumen), 71% auf Eintrag von Land (Raffinerien, Abwasser der Städte, Industrieabwasser), 2,5% auf Eintrag über Verbrennungs-Emissionen und 1,3% auf natürliche untermeerische Quellen.
Folgen sind langfristige Schäden an Tier- und Pflanzenwelt der Flußläufe, Meere und Küsten. Durch ihre Verbreitung und Unauffälligkeit ist die chronische Ö. im Vergleich zur akuten, meist lokal bleibenden Ölverschmutzung die größere Gefahr, v.a. auch für Seevögel.
In Nordsee und Nordatlantik fallen jährlich 150.000 bis 450.000 Seevögel der chronischen Verölung zum Opfer. Insgesamt wird seit 1979 ein Ansteigen der Seevögelverluste festgestellt mit einem bisherigen Höhepunkt in den Wintern 1982/83 und 1983/84.
Für die Fischerei ist die toxische Wirkung im Meerwasser emulgierter Öle auf Fischeier in Verbindung mit weiteren Schadstoffen (summative Toxizität) schon mittelfristig eine Existenzbedrohung.
Autor: KATALYSE Institut