Beryllium

Chemisches Element der II. Hauptgruppe, Symbol Be, Ordnungszahl 4, Schmelzpunkt 1.285 Grad C, Siedepunkt 2.970 Grad C, Dichte 1,85 g/cm3, silberweißes, glänzendes, leicht oxidierbares, giftiges Metall.

B. und seine Verbindungen stehen in der MAK-Liste unter III A2 der im Tierversuch krebserzeugenden Arbeitsstoffe, TRK 0,005 mg/m3für Produktionsbetriebe bzw. 0,002 mg/m3 für alle anderen Betriebe. Sie werden in Form von Staub und Dämpfen in den Körper aufgenommen und verursachen schwere irreversible Lungenschäden (Lungenödem), die tödlich ausgehen können. Da B. praktisch nicht ausgeschieden wird, kann es bei chronischer Exposition zu Leberschäden und Milzvergrößerung kommen. Die Latenzzeit einer Erkrankung kann bis zu 30 Jahren dauern.

B. kommt in der Erdkruste recht selten vor (0,006 Prozent). Das wichtigste B.-Mineral ist der Beryll, aus dem früher auch Linsen geschliffen wurden (daher das Wort Brille). Die Weltförderung liegt rund 9.000 t. Reines B. ist für Röntgenstrahlen etwa 17mal stärker durchlässig als Aluminium und findet daher als Röntgenfenster Anwendung.

In Legierungen verleiht es anderen Metallen (Kupfer, Aluminium, Nickel, Cobalt, Eisen) Härte, Temperatur- und Korrosionsstabilität (z.B. Anwendung als Uhrfedern und in funkenfreien Werkzeugen). B. kann aber auch anstelle von Graphit oder schwerem Wasser in kleinen Kernreaktoren oder Atomwaffen als Moderator eingesetzt werden.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, Alphabetisch, B, Substanzen & Werkstoffe.