Atomwaffen

Waffen, die durch Kernspaltung (Uran, Plutonium) oder durch Kernfusion (Wasserstoffbombe, Neutronenbombe Neutronenstrahlung) Energie in Form von Hitze, Druckwellen und ionisierender Strahlung freisetzen (Akute Strahlenschäden).

Kernspaltungs-A. erzeugen durch langlebige Spaltprodukte (Kernspaltung) langanhaltende radioaktive Verseuchungen (Radioaktivität, Halbwertszeit, Anreicherung).
Weitere Folgen: Nuklearer Winter, Fallout, Atomwaffentests, C-14, Tritium.
Die Herstellung von A. ist technisch eng verknüpft mit der friedlichen Nutzung der Kernenergie (Wiederaufarbeitung).
Der A.-Sperrvertrag verpflichtet seine Mitglieder auf die friedliche Nutzung der Kernenergie und die Nichtverbreitung von A.-Technologie. Bis 1991 haben 142 Staaten den A.-Sperrvertrag unterzeichnet. Welche Maßnahmen zur Nichtverbreitung von A. erforderlich sind, ist bis heute strittig. Neben den bekannten Nuklearmächten USA, GUS, Frankreich, Großbritannien, China und Indien werden A. noch bei einer Reihe weiterer Länder vermutet.
Die einzig bislang militärisch eingesetzten A. wurden 1945 von der US-Luftwaffe auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Laut Berechnungen der Internationalen Vereinigung "Ärzte gegen Atomkrieg" kamen durch diese beide Abwürfe etwa 300.000 Menschen ums Leben. Die meisten davon nicht unmittelbar durch den Abwurf (akute Strahlenschäden), sondern erst Jahrzehnte später infolge von Spätschäden (somatische Strahlenschäden).
In der UdSSR wurden A. auch im zivilen Bereich wie z.B. beim Tunnelbau eingesetzt.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A, A - F, Radioaktivität.