Man unterscheidet Mehrweg(MW)-V. (z.B. Pfandflaschen) und Einweg(EW)-V. (z.B. Plastiktüten, Aludosen, Konservendosen oder Getränkekartons).
Beide Systeme belasten die Umwelt unterschiedlich stark durch Rohstoff- und Energieverbrauch, Schadstoffemissionen und Abfallaufkommen (Verpackungsmüll) bei Erzeugung, Transport und Entsorgung.
Ökologische Vergleiche zwischen EW- und MW-V. sind von der Spülung, der Umlaufzahl und dem Transportweg abhängig.
Die Umlaufzahl beschreibt die Anzahl der Wiederbefüllungen von V.. Da MW-V. i.d.R. schwerer sind als EW-V., sind MW-V. mit niedrigen Umlaufzahlen (z.B. Flaschen aus Polyethylenterephtalat(PET)) nicht unbedingt umweltfreundlicher als EW-V.. Hohe Umlaufzahlen erreichen MW-Glasflaschen (bis zu 50).
Hohe Transportwege vom Verpacker zum Verbraucher verschieben das Verhältnis zugunsten von EW-V.. Die Entfernug läßt sich jedoch stark verringern, indem man das verpackte Gut entweder durch ein Gut ersetzt, das in der Nähe produziert oder verpackt wurde, oder indem MW-Systeme normiert werden (Standardisierung). Durch die Normierung können MW-V. an beliebigen Sammelstellen erfaßt und dezentral wiederverwendet werden. Für Getränke war dies jahrelang der Fall, da Flaschen und Kästen für Bier oder Sprudel einheitlich waren. Leider geht der Trend immer mehr zu einer Individualisierung von Flaschen und Kästen.
Mehrere Studien belegen den Trend, daß MW-V. den EW-V. ökologisch in allen untersuchten Bereichen überlegen sind. Eine Ausnahme bildet allenfalls eine PE-Schlauchbeutel-V. für Frischmilch. Auch Recyclingmaßnahmen wirken sich nicht positiv auf das Umweltverhalten von EW-V. aus (Abfallvermeidung,Abfallverwertung). Eine noch größere Umweltenlastung läßt sich durch die Vermeidung von V. (z.B. Um-V.) erreichen. Der Verbraucher sollte unnötige V. auf jeden Fall in den von der Verpackungsverordnung vorgeschriebenen Behältern im Supermarkt zurücklassen, um so Druck auf die V.-Industrie auszuüben, derartige V. zu vermeiden.
Lit.: S.Schmitz, (UBA): Vergleich der Umweltauswirkungen von Einweg- und Mehrwegverpackungen, Berlin 1992; H.J.Oels, (UBA): Umweltauswirkungen verschiedener Verpackungsformen und Lösungsmöglichkeiten der daraus resultierenden Probleme, Berlin. Beide sind über das Umweltbundesamt erhältlich.
Autor: KATALYSE Institut