Teilgebiet der Radiologie, das sich mit der Anwendung ionisierender Strahlung bei der Behandlung bösartiger oder gutartiger Tumoren sowie entzündlicher Prozesse befasst, einschließlich der Anwendung strahlensensibilisierender Substanzen. Es werden Röntgen-, Gamma- oder Elektronenstrahlung und in seltenen Fällen auch Neutronenstrahlung und Schwerionen verwendet, die je nach Lage des Herdes und Strahlungsart zu Oberflächen-, Halbtiefen- oder Tiefentherapie eingesetzt werden.
Die Wirkungsweise von S. beruht darauf, dass Tumorzellen durch ionisierendeStrahlung abgetötet werden. S. besitzt in der Krebsbekämpfung nach wie vor einen hohen Stellenwert; über 50% aller Krebspatienten werden einer S. unterzogen. Das Ziel ist maximale Tumorschädigung bei gleichzeitig geringstmöglicher Schädigung des umgebenden Gewebes. Häufig ist dies nicht zufriedenstellend zu erreichen, so dass auch Strahlenschäden in gesundem Gewebe des Patienten auftreten und zum Beispiel sekundäre Tumore induziert werden. Diese Strahlenschäden werden gegenüber dem Risiko des fortschreitenden Tumors zurückgestellt.
Die Strahlung wird entweder mit Röntgenröhren oder zunehmend mit Teilchenbeschleunigern erzeugt, oder es werden radioaktive Stoffe (Gammastrahler:Cobaltbombe, Cäsium, früher auch Radiumstäbe gegen Unterleibskrebs) eingesetzt. Die Tumoren erhalten typische Strahlendosen von etlichen 10 Sv (Radioaktivität undStrahlung, Masseinheiten).
Bei nicht sachgerechtem Umgang mit den Strahlenquellen können erhebliche Strahlenbelastungen beim medizinischen Personal auftreten (Strahlenschutz). Die Aufbewahrung und Beseitigung radioaktiver Quellen und kontaminierter (Kontamination) Arbeitsgeräte verlangt grösste Sorgfalt (Atommüll). Grössere Strahlenbelastungen für die Gesamtbevölkerung gehen im medizinischen Bereich von der Nuklearmedizin und vor allem von der Röntgendiagnostik aus.
Siehe auch: Strahlenbelastung, Strahlenschäden.
Autor: KATALYSE Institut