Cäsium

Cäsium ist ein goldglänzendes, sehr weiches, reaktionsfreudiges Alkalimetall, das sich an Luft sofort entzündet. Die radioaktiven Isotope des Cäsium, Cäsium-134 und Cäsium-137, gehören zu den wichtigsten künstlichen Radionukliden.

(C. = lat.: caesius = himmelblau, wegen blauer Spektrallinie so genannt)
Chemisches Element der I. Hauptgruppe (Alkalimetalle), Symbol Cs, Ordnungszahl 55, Schmelzpunkt 28,5 Grad C, Siedepunkt 705 Grad C, Dichte 1,90 g/cm3.

C. findet Verwendung z.B. in Fotozellen.
Der C.-Bedarf der westlichen Welt lag 1990 bei knapp 10 Tonnen/Jahr.

C. gehört mit seinen radioaktiven (Radioaktivität) Isotopen Cs 137 bzw. Cs 134 zu den wichtigsten künstlichen Radionukliden. C. gelangt bei Atomwaffenversuchen mit dem Fallout über das Abwasser in die Umwelt. Es führt über die Nahrungskette zu hohen Organbelastungen:
Physikalische Halbwertszeit 30,2 bzw. 2,1 Jahre, biologische Halbwertszeit 70 Tage (Ganzkörper) und 140 Tage für Muskeln, Knochen und Lunge.

C. wird über die Luft, über Pflanzen und ganz besonders über Milch und Fleisch vom Menschen aufgenommen. Da der Körper C. nicht von Kalium unterscheiden kann, wird C. bevorzugt ins Muskelgewebe und Innereien, bei Kindern auch in die Knochen eingebaut (Anreicherung Strahlenschäden). Es gibt Vermutungen, daß radioaktives C. die Sterblichkeit von Säuglingen erhöht.

Cs 137 findet als Gammastrahler in industriellen Strahlungsquellen wie etwa in der Bestarhlung von Lebensmitteln oder Arzneimittelbedarf Verwendung und wird dazu in geringen Mengen aus Atommüll von Kernkraftwerken gewonnen (Wiederaufarbeitung).

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, C, Chemie & Prozesse, Substanzen & Werkstoffe.