Quecksilber ist das einzige Metall, das bei Zimmertemperatur flüssig ist und bei Luftkontakt leicht verdampfen kann. Quecksilberdämpfe sind äußerst giftig – die Einatmung von nur 0,1 - 1 mg täglich führt zu chronischen Vergiftungen, da 80 Prozent des eingeatmeten Quecksilbers vom Körper aufgenommen und nur ungefähr 20 Prozent wieder ausgeatmet werden.
Flüssiges Quecksilber – sollte es dagegen versehentlich verschluckt werden – wird vom Magen-Darm-Trakt zu über 90 Prozent wieder ausgeschieden.
Da die Quecksilbermenge in einem Thermometer jedoch gering ist (ca. 1 g), kommt es bei deren Freisetzung wahrscheinlich nicht zu akuten oder chronischen Vergiftungserscheinungen. Trotzdem sollte die Gefahr des Einatmens umgehend minimiert und das Quecksilber möglichst rückstandslos entfernt werden. Dabei sind folgende Sicherheitsvorkehrungen zu beachten:
- Nicht über den vom Quecksilber verseuchten Bodenbereich laufen!
- Quecksilberdampfverwirbelungen vermeiden! Deshalb: Keinen Staubsauger einsetzen! Aufgewirbelten Dampf durch Lüften entfernen.
- Einweg-Handschuhe tragen, um eine Aufnahme über die Haut zu verhindern.
- Schmuck ablegen, da das Quecksilber mit vielen Metallen (darunter auch Gold und Silber) sofort chemische Verbindungen, so genannte Amalgame, bildet.
Es gibt folgende Möglichkeiten, das Quecksilber zu entfernen:
1. Zusammenbringen der Quecksilbertröpfchen durch:
- Zusammenschieben mit einem festen Blatt Papier
- Zusammenkehren mit einem Pinsel oder Bürstchen
2. Mechanische Aufnahme des Quecksilbers durch:
- Aufsaugen mit einer Einwegspritze, einer Pipette oder einem Schwamm
- Entfernen mit Hilfe eines breiten Klebebands
3. Mit Spezialverfahren:
- Die mit Quecksilber benetzte Fläche mit einem Schnellabsorber (z.B. Mercurisorb, in Apotheken erhältlich) überstreuen und anschließend mit einem den Packungen beigefügten Pinsel gut vermischen. Dieses Absorptionsmittel bindet in weniger als fünf Minuten die gewichtsgleiche Menge des Metalls.
Nach der Aufnahme des Quecksilbers alle Materialien, die damit in Kontakt gekommen sind, und das Quecksilber selbst in ein verschließbares Glasgefäß, Plastikbehälter oder eine Plastiktüte füllen und mit Klebeband verschließen. Diese quecksilberhaltigen Abfälle gehören zum Sondermüll und können über Apotheken entsorgt werden – sie gehören keinesfalls in den Hausmüll!
Falls es Körperkontakt mit Quecksilber gab:
- Bei Verdacht einer Quecksilbervergiftung grundsätzlich einen Arzt konsultieren.
- Nach Einatmen von Quecksilberdampf sofort an die frische Luft gehen und einen Arzt konsultieren.
- Nach Hautkontakt die betroffenen Stellen intensiv waschen.
- Bei Augenkontakt mit Quecksilber gründlich mit Wasser ausspülen und einen Augenarzt konsultieren.
- Nach Verschlucken von Quecksilber 1-2 Gläser Wasser trinken, aber kein Erbrechen auslösen (so das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung) und einen Arzt konsultieren.
- Kleidung, die mit Quecksilber getränkt ist, sofort ausziehen.
UNSER TIPP: Kaufen Sie sich ein digitales oder ein Alkohol-Fieberthermometer! Damit sind Sie dann für immer auf der sicheren Seite – für ca. 10 Euro.
Weitere Informationen unter:
- Giftnotrufzentrale Berlin (Tel. im Notfall: 030 / 19 240, für allg. Anfragen: 030 / 30 686-711)
- www.dguv.de/bgia/stoffdatenbank
- www.chemiekalienlexikon.de
Autor: KATALYSE Institut