Als G. bezeichnet man die Einführung neuer Sorten Mais, Weizen oder Reis in Dritte-Welt-Ländern.
Die traditionell über einen langen Zeitraum dort angebauten, ökologisch optimal an die vorherrschenden Boden- und Niederschlags-, Temperatur-, Düngungs- und Anbauverhältnisse angepaßten lokalen Landrassen wurden verdrängt (Genbank, Gentechnologie). Die Ertragsfähigkeit der neuen Sorten gegenüber den Landsorten ist nur dann höher, wenn gleichzeitig die Bodenbearbeitung mechanisiert wird, Bewässerungssysteme angelegt werden, Dünger und Pflanzenschutzmittel eingekauft werden, die von den agrotechnischen Großunternehmen gleich mitvertrieben werden. Es werden also die ökologischen Bedingungen der angebauten Kultur angepaßt und nicht umgekehrt.
Neben den ökologischen Bedenken, daß die hohen Erträge nur durch massive zerstörende Eingriffe in die traditionell angepaßten extensiveren, naturnahen und deshalb stabilen Kulturpflanzen-Ökosysteme zustande kommen, sprechen auch soziale Bedenken gegen die G..
Die Konkurrenzfähigkeit der Kleinbauern, die im Vergleich zu den Großgrundbesitzern ohnehin auf den schlechteren Böden wirtschaften, nimmt bei den extrem hohen Kosten, die die neue Technologie verursacht, ab. Die Verarmung der Landbevölkerung nimmt zu. Landflucht ist die Folge. Auch bodenbesitzlose Landarbeiter flüchten vermehrt in die Städte, weil sie durch Landmaschineneinsatz arbeitslos werden.
Autor: KATALYSE Institut