Viele Menschen beobachteten am Samstagabend den 6. April 2002 in Bayern den Niedergang eines Meteoriten. Unser Planetensystem hat sich vor etwa 4,5 Milliarden Jahren aus einem riesigen Wirbel von Materie, dem solaren Nebel, gebildet.
Zunächst formierten sich Gas und Staub zu größeren Brocken, den Planetenvorläufern, welche immer wieder zusammen stießen und sich so nach und nach zu noch größeren Objekten zusammenlagerten. Aus ihnen entwickelten sich schließlich unsere Planeten.
Doch ein Teil der Planetenvorläufer unterschiedlicher Zusammensetzung blieb im Sonnensystem übrig. Zwei Gruppen von Körpern aus dieser solaren Urmaterie umkreisen noch heute die Sonne: Kometen und Asteroide. Auf ihrer Bahn kollidiert die Erde ständig mit diesen kosmischen Teilchen, die meist nicht größer als Staubkörner sind.
Treten größere Materiebrocken in die Atmosphäre ein, erhitzen sich diese durch die Reibung mit der Luft. Die Oberfläche schmilzt und durch die atomare Wechselwirkungen mit den Luftteilchen erscheint am Himmel eine Lichtspur.
Ab einer Höhe von rund 100 Kilometern entsteht eine Stoßwelle aus einem Gemisch von Luft und verdampfender Materie, die stark erhitzt und elektrisch aufgeladen wird. Daraus entsteht ein leuchtend heller Gasball – auch Feuerkugel oder Boliden genannt. Da der Brocken eine Geschwindigkeit von 50.000 bis 70.000 km/h besitzt – also weit über der Schallgeschwindigkeit - kann es zu lauten Donner kommen.
Die Kometen, die hauptsächlich aus leichten Elementen wie Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff bestehen, ziehen dabei eher in den Außenbereichen des Sonnensystems ihre Bahn. Man nimmt an, dass sie einen kompakten Kern, ein Gemisch aus Eis und Silikatstaub, dem felsige Bestandteile beigemischt sind, besitzen. Diese sogenannten „schmutzigen Schneebälle" stammen aus einem kugel- (Oort-Wolke, 20.000-70.000 A.E. von der Sonne) bzw. gürtelförmigen (Kuiper-Gürtel, Nähe Pluto) Reservoir.
Die Asteroiden, deren Hauptbestandteile Metalle, Silizium- und Magnesium-Sauerstoffverbindungen sind, findet man dahingegen im sogenannten Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Durch fotographische Aufnahmen und Auswertungen der Leuchtspur von auf die Erde niedergehenden Meteoroiden, konnten die Bahndaten einiger niedergehender Meteroiden berechnet werden.
Die sonnenfernsten Punkte (Aphelien) ihrer elliptischen Umlaufbahnen vor der Kollision mit der Erde bestätigten die schon lange bestehende Annahme, dass die Asteroiden der Ursprung der meisten Meteorite sind.
Autor: KATALYSE Institut