Die S. wurde zur Stärkung einer transdisziplinär orientierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung im Rahmen des Programms des Bundesforschungsministeriums (BMBF) "Forschung für die Umwelt" eingerichtet.
Der neue Förderschwerpunkt “Sozial-ökologische Forschung” trägt der Erkenntnis Rechnung, dass ökologische, ökonomische, soziale und technische Problemlagen eng mit einander verschränkt sind und zu ihrer Lösung transdisziplinäre, problemorientierte Forschungsansätze gefragt sind.
Solche Ansätze, die naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche, universitäre und außeruniversitäre Forschung miteinander verzahnen, werden im Rahmen des neuen Förderschwerpunktes gezielt gefördert.
S. hat sich in den letzten Jahren als eine neue, interdisziplinäre und integrative Forschungsperspektive herausgebildet. Mit ihr wird auf Defizite in der bisherigen disziplinären Umweltforschung und sektoralen Umweltpolitik reagiert. In wissenschaftlicher Hinsicht ist es das Ziel sozial-ökologischer Forschung, die noch immer weitgehend unverbundenen Erkenntnisse der naturwissenschaftlichen und der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung sowohl problembezogen miteinander zu verknüpfen als auch theoretisch zu integrieren.
Unter politischen und gesellschaftlichen Aspekten trägt S. der Tatsache Rechnung, dass Umweltpolitik immer stärker in ihren Verflechtungen und Wechselwirkungen mit anderen Politikfeldern wie Wirtschafts-, Sozial-, Verkehrs- oder Forschungs- und Technologiepolitik gesehen werden muss.
Statt einzelner, vermeintlich isolierbarer und durch punktuelle Maßnahmen lösbarer Umweltprobleme analysiert sozial-ökologische Forschung übergreifende sozial-ökologische Problemlagen und deren Dynamik. Allgemeiner formuliert - die komplexen Beziehungsmuster zwischen Gesellschaft und Natur sowie Möglichkeiten ihrer Transformation im Sinne von nachhaltigen Entwicklungspfaden.
Der komplexe Ansatz S. ist erst im Entstehen. Wissensbasis, Nachwuchs und Infrastruktur der Forschung sind nur in Ansätzen vorhanden und auszubauen.
Mit dem Förderprogramm S. werden folgende Ziele angestrebt:
- Steigerung der gesellschaftlichen Handlungsfähigkeit angesichts neuer und schwer durchschaubarer sozial-ökologischer Problemlagen durch den Aufbau einer neuen Wissensbasis. Dies bedeutet, dass gestaltungsorientierte und akteursbezogene Forschung besonders gefördert wird.
- Ausbau und qualitative Entwicklung der Forschungskapazität in ausgewählten sozial-ökologischen Problembereichen und Konfliktfeldern durch Projektförderung.
- Sicherung und Stärkung der vorhandenen Forschungspotentiale und Einrichtungen einer integrierten Umweltforschung durch gezielte Infrastrukturförderung. In diesem Bereich der Forschungslandschaft haben die nicht-staatlichen, unabhängigen Forschungseinrichtungen als dritter Sektor der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung eine besondere Bedeutung.
- Entwicklung und langfristige Sicherung der Forschungskapazität durch Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in allen Sektoren der Nachhaltigkeitsforschung und der integrierten Umweltforschung. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf den Hochschulen.
Autor: KATALYSE Institut