Ab 1950 entwickelte sich das Automobil zunehmend zum Massenverkehrsmittel und die Fahrgastzahlen im ÖPNV sanken. Darauf reagierten die Verkehrsunternehmen mit der Bildung von Verkehrsverbünden, die den Grundsatz "eine Fahrkarte, viele Verkehrsmittel" umsetzten und neben dem Tarifverbund auch zunehmend eine abgestimmte Planung vornahmen.
Als erster Verkehrsverbund wurde im Jahre 1965 der HVV (Hamburger Verkehrsverbund) in Hamburg gegründet, der das Stadtgebiet sowie einige Randgemeinden umfasste. Deutschlands größter Verkehrsverbund ist der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr VRR.
Der Ö. hat eine hohe Bedeutung für die Gewährleitung der Mobilität in Ballungsräumen. Während Ö. zunächst überhaupt Verkehr ermöglichte, steht heute die Entlastung der Ballungsräume und der Großstädte von Individualverkehr und von Luft-Schadstoffen im Mittelpunkt.
Ein Blick auf die Struktur des städtischen Verkehrs zeigt, dass diese Sichtweise nicht der Realität entspricht. In den meisten Städten Deutschlands, die noch über ein gut ausgebautes Ö.-Netz verfügen, beträgt der Anteil der Wege die mit dem
KFZ zurückgelegt werden unter 50 Prozent.
Die Durchschnittliche Belegung von KFZs beträgt rund 1,3 Personen (26 Prozent). Würde man den Fahrer abziehen so wäre ein großer Teil der Fahrzeuge überhaupt als unbesetzt zu sehen. Rund 23 von 24 Stunden sind die
KFZ in der Regel überhaupt außer Betrieb (geparkt).
Busse und Straßenbahnen sind meistens um die 20 Stunden im Einsatz, U-Bahnen teilweise noch länger. Dazu kommt noch das Nachtautobusnetz. Die Auslastung liegt während der gesamten Betriebszeit bei rund 30 Prozent.
So verursacht ein gut besetzter Bus pro Fahrgast nur etwa 10 bis 25 Prozent der Treibhausgas-Emissionen eines gut besetzten Autos und nimmt erheblich weniger Straßenraum ein. Gerade der Flächenverbrauch für den ruhenden Verkehr (Parken)ist sehr hoch und wird in der Regel bei vergleichenden Betrachtungen nicht berücksichtigt.
Autor: KATALYSE Institut