Kunstschnee

K. wird hergestellt aus Wasser, chemischen Zusätzen und Energie in Form von Druckluft bei entsprechender Außentemperatur.

Ein K.-System umfaßt mehrere computergesteuerte Schneekanonen.Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden mit Hilfe von Sonden gemessen.
Weltweit beschneien ca. 1.000 Regionen künstlich ihre Skipisten. In den Alpen stehen über hundert Anlagen mit mehr als 300 Schneekanonen. K. ist zu einem Wirtschaftsfaktor geworden, denn er macht die Skiorte von den natürlich gegebenen Schneebedingungen unabhängig.
Es wird behauptet, der K. schütze die Natur, z.B. die Grasnarbe vor mechanischer Beschädigung, als Isolationsschicht vor Frosteinwirkung und vor Erosion durch verlangsamtes Abschmelzen.
Aber K. verstärkt die Auswirkungen des an sich schon zerstörerischen Pistenbaus und verändert den gesamten Vegetationskreislauf. Im Bereich des Mikroklimas wird der Winter durch die Dichte, Härte und Haltbarkeit des K. verlängert. Als Schneefestiger wird Ammoniumsulfat verwendet. Der Beginn der Vegetationszeit wird verkürzt, was Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie einen starken Ernterückgang des Heues zur Folge hat. Die
Artenvielfalt wird minimiert (Artensterben). Zum Bau der Anlagen sind umfangreiche Eingriffe vorzunehmen: Hydranten, Rohr- und Stromleitungen müssen verlegt werden. Durch den hohenWasserverbrauch kommt es in einigen Gebieten zu einer Trinkwasserknappheit. Es bleiben irreparable Schäden zurück. Renaturierungsversuche bleiben oft erfolglos, eine Nachsaat zur Pistenbegrünung ist oberhalb der Baumgrenze nicht mehr möglich.
Schutzwald, Freizeit und Umwelt

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Alphabetisch, K, Substanzen & Werkstoffe.

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