Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) wird der enthaltene Schwefel zum größten Teil in gasförmiges Schwefeldioxid (SO2umgewandelt.
Durch Reaktionen des Luftstickstoffs und des Luftsauerstoffs entstehen beiVerbrennung gasförmige Stickoxide (NOx). Schwefeldioxid und die Stickoxidesind sogenannte Säurebildner, d.h. sie reagieren mit Luftsauerstoff und Wasserzu Säuren (z.B. Schwefel- und Salpetersäure). Diese Säurebildung ist die Ursache für den Sauren Regen.
Ein Maß für den Säuregehalt einer Flüssigkeit ist der pH-Wert; je niedriger der pH-Wert, desto höher ist der Säuregrad. Ohne Luftverschmutzung hat Regenwassereinen pH-Wert von ca. 5,6; „Spitzenwerte“ liegen in Deutschland bei einem pH-Wert von 3.
Verursacher der Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen sind die fossil gefeuerten Kraftwerke und, nachdem die Kraftwerke mit Rauchgaswäschern ausgestattet worden sind (Großfeuerungsanlagenverordnung), v.a. der Verkehr.
Bei den Pflanzen greift der saure Regen. sowie der Saure Nebel u.a. die Wachsschicht der Blätter an, führt aber auch z.B. häufig an der Rinde von Bäumen zu Verätzungen. Ein ständiger Säureeintrag in die Umwelt stört u.a. auch die selbstregelnde Neutralisation des Bodens (Bodenversauerung) und der Seen, was eine Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts zur Folge hat. In den Seen sterben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten aus. Im Boden wird das empfindliche Säuregleichgewicht durcheinandergebracht. Dies hat u.a. folgende Auswirkungen:
- die Lebensgemeinschaft der Bodenlebewelt wird gestört (die Pflanzen reagieren mit einem schlechteren Wachstum, werden anfällig gegen Krankheiten),
- die für die Pflanzen notwendigen Nährstoffe werden gelöst und mit dem Regenwasser ausgewaschen (sie sind dann für die Pflanzen verloren),
- Schwermetalle werden aus dem Bodengefüge gelöst und können von den Pflanzen aufgenommen werden (nicht nur Schäden in der Pflanze sind die Folge, sie gelangen so auch in die Nahrungskette) und
- Schwermetalle und das reichlich im Boden vorhandene Aluminium werden ausgewaschen und gelangen ins Grundwasser. Bei gleichzeitigem Calcium- und Magnesiummangel schädigen die freigesetzten Aluminium-Ionen die Feinwurzeln der Pflanzen und Bäume.
Dem sauren Regen kommt beim Waldsterben eine Schlüsselrolle zu. Er ist es, der neben den Photooxidantien, wie Ozon, die Lebensgemeinschaft des Waldes so stark beeinträchtigt, daß dieser mit anderen, häufig natürlich vorkommenden Belastungen nicht mehr fertig wird. Folgen: Waldschadenserhebung
Schließlich führt der saure Regen. zu Gebäudeschäden in dem er Mauerwerk und Beton angreift (Korrosion). Siehe auch Waldboden, Bodenaustauscher
Autor: KATALYSE Institut