Waid ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr die Blattrosette und im zweiten Jahr den Schoßtrieb mit pfeilförmigen, stengelumfassenden Blättern und gelben Blütenstand mit zahlreichen Einzelblüten bildet. Der ölhaltige Samen ist oval und trägt meist einen Samen.
- Systematik: Familie: Crucifere, Art: Isatis tinctoria
- Herkunft: Steppengebiete um den Kaukasus, Inner- und Vorderasien bis Ostsibirien
- Klimaansprüche: kühl, gemäßigt, regelmäßige Niederschläge während der Wachstumsperiode
- Anbausystem: nicht hinter anderen Cruciferen wie
Raps, nicht selbstverträglich, zweijährig - Aussaat: Anfang März bis Anfang April, Keimtemperatur 2 bis 4 °C
- Düngung: Stickstoff: 150 bis 200 kg/Hektar, Phosphat: 20 bis 25 kg/Hektar, Kalium: 180 bis 250 kg/Hektar, Magnesium: 15 bis 20 kg/Hektar
- Pflanzenschutz: Herbizidbehandlung und Maschinenhacke in der Wachstumsphase notwendig
- Ernte: Erstes Jahr: mehrere Schnitte der Blätter etwa Ende Juli, Folgeschnitte sind alle 5 bis 7 Wochen möglich
- Ertrag: etwa 5 bis 6 Tonnen Trockenmasse/Hektar, entspricht 6 bis 7,5 kg Indigo/Hektar
- Besonderheiten: Im 18. Jahrhundert wurde Waid durch die billigeren Indigoimporte verdrängt. Der Färberwaid, auch Indigotin genannt, gehört zu den Küpenfarbstoffen, seine Färbewirkung ist blau. Inzwischen beginnt heute eine Renaissance des Waids, dessen Einsatzmöglichkeiten neben der Verwendung in technischen Produkten im Bereich medizinischer Anwendung noch gar nicht abschätzbar sind.
Literatur:
- Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen; Thieme Verlag Stuttgart 1997
- Franke, W.: Nutzpflanzenkunde, Thieme Verlag Stuttgart 1992
- KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung (Hrsg.): Leitfaden Nachwachsende Rohstoffe – Anbau, Verarbeitung, Produkte; C.F. Müller Verlag Heidelberg 1998
- Rehm, S.: Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen: Anbau und wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. 3. Auflage Stuttgart 1996
- Bellmann, H. et. al.: Steinbachs Großer Tier- und Pflanzenführer; Ulmer Verlag 2005
siehe auch: Farben
Autor: KATALYSE Institut