Rharbarber

Rharbarber ist eine ausdauernde Staude mit kräftigen Wurzelstöcken. Seit etwa 300 Jahren Anbau als Gemüsepflanze üblich, Stiele und Blätter enthalten Fruchtsäuren, die Wurzeln Gerb- und Farbstoffe.

  • Systematik: Familie: Polygonaceae (Knöterichgewächse), Art: Rheum spec.
  • Herkunft: Mongolei, Nordchina, Ostsibirien
  • Klimaansprüche: gemäßigt anspruchslos, wichtig ist eine ausreichend hohe Wasserversorgung, wächst auch im Halbschatten, saure bis mäßig saure Böden werden toleriert, tiefgelockerter Boden und hoher Grundwasserstand von ein bis zwei Meter sind günstig.
  • Anbausystem: für Gemüsegewinnung als Dauerkultur üblich, Nutzungsdauer bei Anbau zur Wurzelgewinnung mindestens drei, besser vier Jahre Standzeit zur Ertragsbildung notwendig, soll nicht nach sich selbst und nicht nach Luzerne angebaut werden
  • Aussaat/Pflanzung: Vermehrung erfolgt vegetativ durch Auspflanzung von Rhizomstücken, Pflanzenabstände 1,5 x 1,5 Meter, Mikrovermehrung ist möglich
  • Düngung: 100 kg Stickstoff, 200 kg Kalium und 100 kg Phosphat je Hektar/Jahr, aufgrund großer Biomasseentwicklung ist der Nährstoffbedarf hoch
  • Pflanzenschutz: systematischer Pflanzenschutz ist nicht notwendig, Schädlinge und Krankheiten treten meist nur gelegentlich auf, Unkrautentwicklung wird ab dem zweiten Standjahr durch Abschattung des Bodens unterdrückt
  • Ernte: bisher nur Ernte der Stiele für Saft- und Mischobstprodukte sowie Wurzeln von Medizinalrhabarber üblich, Ernte wenig mechanisiert, keine großflächige Wurzelernte
  • Ertrag: unter mitteleuropäischen Bedingungen nach drei bis vier Jahren Wurzelerträge von ca. 50 Tonnen/Hektar/Jahr, Stielertrag ca. 50 bis 70 Tonnen/Hektar/Jahr; Herstellung von Gerbmitteln für Lederverarbeitung.

Literatur:

  • Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen; Thieme Verlag Stuttgart 1997
  • Franke, W.: Nutzpflanzenkunde, Thieme Verlag Stuttgart 1992
  • KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung (Hrsg.): Leitfaden Nachwachsende Rohstoffe – Anbau, Verarbeitung, Produkte; C.F. Müller Verlag Heidelberg 1998
  • Rehm, S.: Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen: Anbau und wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. 3. Auflage Stuttgart 1996
  • Bellmann, H. et. al.: Steinbachs Großer Tier- und Pflanzenführer; Ulmer Verlag 2005

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Ernährung, Gesundheit, Landwirtschaft, N - S, R.