Hormone

Körpereigene Regulationsstoffe, Informationsüberträger zwischen den verschiedenen Zellarten des Organismus.

H. unterliegt gemeinsam mit nervalen Regelmechanismen die Steuerung von Stoffwechselprozessen, Wachstum und Fortpflanzung. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und heißt "antreiben", "in Gang setzen". Nach der alten, lange gültige Definition waren Hormone Signal- oder Botenstoffe im Körper, die in einer Drüse gebildet werden, von dort ausgeschieden und über das Blut zu ihrem Zielorgan transportiert werden. Heute werden Hormone in verschiedene Gruppen eingeteilt, nach ihrem Herkunftsort (Hypophyse, Nebenniere, Schilddrüse usw.), nach ihrer Funktion (z. B. Wachstum, Verdauung, Fortpflanzung) und ihrer chemischen Struktur (Proteo-, Aminosäre- und Steroidhormone), und auch Neurotransmitter oder Mediatoren werden dazugerechnet.
Hormone sind in äußerst geringen Konzentrationen wirksam, das bewegt sich im Mikro-, Nano- und sogar Picogramm-Bereich. Die Produktion von Hormonen ist sehr genau auf den Bedarf abgestimmt. Ihre Wirkung ist die Stimulierung oder Hemmung einer Reaktion im Stoffwechsel. Die Regulation erfolgt durch Rückkopplung (feed back), d. h. sie werden zu jedem Zeitpunkt in der jeweils benötigten Menge hergestellt. Ist die "richtige" Konzentration erreicht, wird die Produktion zurückgefahren oder eingestellt. Daher reagiert der Körper empfindlich auf kleinste Veränderungen. Sind die Botenstoffe an ihrem Zielorgan angekommen, lagern sie sich an einen spezifischen Rezeptor an und bewirken dadurch eine Veränderung oder Umsetzung einer Stoffwechselreaktion. Hormone haben eine geringe Lebensdauer, sie sind nur Minuten bis Stunden aktiv, dann werden sie wieder abgebaut und dem Bedarf entsprechend neu synthetisiert.
Das Hormon Melatonin beispielsweise wird tagsüber nur in geringer Menge, nachts in hoher Konzentration in der Zirbeldrüse (Epiphyse) gebildet. Die Steuerung erfolgt über die Lichtstärke (Hell-Dunkel- oder zirkadianer Rhythmus). Darüber hinaus ist Melatonin bei anderen Reaktionen beteiligt, z. B. beim Immunsystem. Beim Menschen produzieren außer den Geschlechtsorganen (Östrogene, Gestagene und Androgene) und z. B. Schilddrüsen, Nebennieren, Bauchspeicheldrüse und bestimmte Drüsen im Gehirn (Hypophyse, Hypothalamus) die verschiedensten Hormone, von denen sich einige gegenseitig beeinflussen und die z. T. an verschiedenen Stellen im Körper wirken.
H. werden als Doping-Mittel verwendet mit z. T. erheblichen gesundheitlichen Folgen. Auch als Masthilfsmittel in der Tierhaltung werden sie eingesetzt, da dadurch ein schnellerer und größerer Masterfolg erzielt werden kann. Substanzen mit H.-Wirkung sind jedoch in Deutschland zur Anwendung in der Tierernährung wegen Rückstandsgefahr in Lebensmitteln und möglicher schädlicher Nebenwirkungen am Tier nicht zugelassen.
Futtermittelzusätze und Tierarzneimittel, DFD-Fleisch, PSE-Fleisch

Autor: KATALYSE Institut

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