Der überwiegende Teil des Fischangebotes in Deutschland stammt aus der Hochseefischerei, nur etwa 10 Prozent entfällt auf die Binnenfischerei.
Hierbei nimmt der Anteil der Flussfischerei der Flüsse immer weiter ab (Rhein, Donau, Elbe). Der Fischkonsum in Deutschland wird zu 75 Prozent durch Hering, Seelachs, Rotbarsch, Makrele, Seehecht und Forelle gedeckt, was sich aufgrund der Überfischung einiger Speisefischarten wie etwa Rotbarsch und Scholle stark verändern wird.
Inzwischen leiden viele traditionelle Fanggebiete (Nord- und Ostsee) an Überfischung. Intensiver Fischfang wird vor allem beim Thunfisch mit Hilfe von kilometerlangen Schleppnetzen praktiziert, die auch viele andere Fischarten (Delphine und kleine Wal- und Haiarten) in ihrer Existenz gefährden (Fischerei).
Fisch und Fischereiprodukte zählen zu den wertvollen Lebensmitteln, da sie fettarm, aber reich an hochwertigem Eiweiß sind. Der jährliche Durchschnittsverbrauch eines Bundesbürgers lag 1990 bei 13,5 kg Fisch.
Der Rückgang des Fischkonsums ist mit ein Grund, weshalb der überwiegende Teil der Bevölkerung an Jodmangel leidet.
Fisch und Fischprodukte sind sehr leicht verderblich, so dass eine durchgängige Kühlkette und eine schnelle Verarbeitung gewährleistet werden muss. Mit der Fischverarbeitung und -kühlung ist somit ein hoher Energieaufwand verbunden.
Die vom Fisch aufgenommenen Schadstoffmengen schwanken je nach Herkunft sehr stark. Der Fisch steht am Ende einer langen Nahrungskette, in der sich bestimmte Schadstoffe
akkumulieren (Bioakkumulation). Besonders belastet sind Fische aus großen Flüssen und aus dem Bereich der Flussmündungen, besonders betroffen sind fette und alte Fische sowie Raubfische.
Starke Schwermetallbelastungen (Cadmium und Quecksilber) von Seefischen wurden in den sechziger Jahren aus Japan bekannt. Seit 1973 gibt es in Deutschland Quecksilbergrenzwerte (0,5 mg/kg bzw.
1 mg/kg) für bestimmte Fische. Für Arsen, Blei und Cadmium fehlen dagegen bis heute Grenzwerte, es sind lediglich unverbindliche Richtwerte festgelegt worden. In See- und Süßwasserfischen sind auch deutliche Mengen Dioxine und Furane nachgewiesen worden.
Die Richtlinien für Bio-Aquakulturen in Deutschland wurden von den ökologischen Anbauverbänden Naturland, Bioland, Demeter und Biokreis in Abstimmung mit Experten und mit der weltweiten Dachorganisation IFOAM erarbeitet. Diese umfassen beispielsweise, dass die Haltung in künstlichen Behältern, der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, der Fischfang zum Zweck der Tierfutterherstellung, die vorbeugende Behandlung mit Medikamenten oder Hormonen verboten ist. Daneben ist die Verfütterung von Öko-Futtermittel sowie eine artgerechte Tierhaltung Pflicht. Für Garnelen (Schrimps) gelten die gleichen Auflagen. Fisch ist bisher noch nicht in die EG-Ökoverordnung aufgenommen worden. Die europäischen Gremien arbeiten zurzeit an einer einheitlichen Richtlinie für Fisch unter Berücksichtigung verbandseigener Vorgaben. Deutsche Unternehmen wie beispielsweise die "Deutsche See" sind auch am Prozess beteiligt.
Autor: KATALYSE Institut