Unter Kofermatation versteht man die gemeinsame Vergärung von Tierexkrementen (Gülle, Mist etc.) aus der Landwirtschaft mit Biomasse(kohlenhydrat- und ölhaltigen Pflanzen wie
Mais, Raps oder Grünabfällen) oder mit festen organischen Abfällen wie z.B. Schlachtabfälle, Bioabfall, Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie.
Durch die Zugabe nährstoffreicher und leicht abbaubarer Kofermente (Altfette, Grünabfall usw.) werden die BiogasAusbeuten aus Gülle stark erhöht. Als Ausgangsstoffe für die Kofermentation kommen grundsätzlich alle anaerobabbaubaren organischen Reststoffe in Frage: Extraktions-, Destillations- u. Prozessrückstände aus der Brauerei- u. gemüseverarbeitenden Industrie, Schlachthofabfälle, Metzgereiabfälle; Bioabfall, Abfälle des Lebensmittelgewerbes, organische Rückstände des Hotel-, Gaststätten- und Großküchengewerbes; Reststoffe der Landschaftspflege (u.a. Grüngut) u.ä.
Mit dem Einsatz von bestimmten Kofermenten kann der Biogasanlagen-Betreiber zusätzliche Einnahmen aus der Abnahme der organischen Abfallstoffe realisieren und so die Wirtschaftlichkeit seiner Biogasanlage erheblich verbessern. Speiseabfälle
aus Großküchen und Schlachtabfälle müssen aus seuchenhygienischen Gründen einer Pasteurisierung (Erhitzung auf 70°C für eine Stunde) unterzogen werden.
Unter Kofermatation wird auch die Vergärung von Klärschlamm aus Kläranlagen zusammen mit festen, organischen Abfällen aus dem nicht-landwirtschaftlichen Bereich verstanden.
Literatur: Kofermentation; 2. Auflage KTBL-Arbeitspapier Nr. 249, Darmstadt 1998
Autor: KATALYSE Institut