Dichtungsstoffe

D. dienen der flächigen Abdichtung von Bauteilen gegen Feuchtigkeit und Wasserdampf und dem luft- und wasserdichten Schließen von Ritzen und Fugen.

Gegen Feuchtigkeit schützen Anstriche, Spachtelmassen und Folien. Wasserdampf wird durch Dampfsperren abgehalten. Ritzen und Fugen werden durch Fugenprofile und -bänder, Montageschäume und elastische und plastische Dichtungsmassen abgedichtet. Die dabei verwendeten Stoffe sind Polyurethane (PU), PVC, Neoprene, (Butadien), Polyethylen, Polysulfid, Acrylharze, Thiokol, Epoxidharze, Silikon, Kautschuk, Bitumen.

Ihre gesundheitliche Gefährdung für den Menschen reicht von Reizungen der Schleimhäute und Übelkeit bis hin zur Krebserregung. D. vermindern den Austausch der Raumluft mit der Außenluft. Enthält die Wohnung Baustoffe oder Einrichtungsgegenstände, aus denen giftige Gase entweichen, so kann eine zu starke Abdichtung der Außenwand zusätzliche Gefahr für die Bewohner darstellen. Besser ist es, Feuchtigkeitsschutz und Verhinderung von Zugluft durch konstruktive (z.B. Vermeiden durchgehender Fugen) statt chemischer Maßnahmen zu erreichen.

D. in Bauteilen: Mit dem zunehmenden Rückgang von Massivbauteilen und den immer höheren Qualitätsanforderungen hat das Abdichten von Wärme und Feuchtigkeit einen immer größeren Stellenwert eingenommen. Bestimmte Bauausführungen wie Flachdächer, Dachterrassen, große Sanitäranlagen bergen ihrerseits erhöhte Feuchtigkeitsgefahren. Zur Bewältigung derartiger moderner Bauwerksproblematik bietet die Industrie mittlerweile eine Vielzahl von Produkten an.
Von allen D. sind Silikon und Silikon-Kautschukprodukte baubiologisch noch am günstigsten zu bewerten.

In älteren D. können sich giftige PCB verbergen. In Zweifelsfragen sollte man einen Sachverständigen zu Rate ziehen und keinesfalls eigene "Sanierungen" vornehmen.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, Bauen & Wohnen, D, Substanzen & Werkstoffe.