Handelsbezeichnung für einen Reststoff aus der Kupfergewinnung nach dem sog. Röstlaugenverfahren, der als Baustoff für Sportplatz- und Gehwegbeläge verwendet wurde.
Im Jahre 1990 wurden bei Untersuchungen von Spiel- und Sportplätzen durch die Bremer Umweltbehörde bei einigen Sportplätzen Gehalte an chlorierten Dioxinen und Furanen bis zu 100 Mycrog Toxizitätsequivalente (TE) pro kg Belag gefunden. 1992 wurden bei einem Meßprogramm des Bremer Senats in einem Abstand von 2 bis 25 m von K.-belasteten Flächen Dioxinbelastungen von bis zu 25 mycrog TE pro kg Boden gemessen. Zum Vergleich: Das Umweltbundesamtempfiehlt bei Belastungen von über 5 ng pro kg (das entspricht 5/1000 mycrog/kg), die landwirtschaftliche Nutzung einzuschränken und ab 100 ng/kg die Totalsanierung von Spielplätzen. Hohe Konzentrationen anderer chlor- und schwefelhaltiger organischer Verbindungen sowie von Schwermetallen wurden ebenfalls gefunden. Das verwendete K. stammte aus dem sauerländischen
Marsberg.
Dort wurde in der Zeit von 1938 bis 1945 aus einem heimischen, kupferarmen Erz nach dem Röstlaugenverfahren Kupfer gewonnen. Eine ortsansässige Tiefbaufirma hat bis zum Jahre 1968 etwa 400.000 t K. vermarktet, infolgedessen sind mehr als 1000 Sportplätze v.a. in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Bremen mit K. belegt.
Eine Studie des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums fand keine signifikant erhöhte Dioxinbelastung im Blut von Marsberger Bürgern oder in derMilch stillender Mütter aus
Marsberg. Allerdings waren die Bewohner hauptsächlich vor 1968 den Schadstoffen ausgesetzt, so daß sich unterschiedliche Belastungen mittlerweile ausgeglichen haben könnten.
Autor: KATALYSE Institut