H. werden unterschieden in Direktfarben und echte Haarfarben.
Bei Direktfarben genügen eine oder mehrere Haarwäschen, um die Farbe wieder zu entfernen. Der Farbstoff ist nur oberflächlich an der Haarsubstanz angelagert, es findet keine chemische Reaktion statt. Für das Haar selbst ist der Vorgang unbedenklich, aber die Farben leiten sich meist vom Anilin ab, das als krebserregend bekannt ist und in kosmetischen Mitteln nicht enthalten sein darf.
Die echten (permanenten) Haarfarben bedienen sich der Oxidationsfärbung.
Bei Zusatz eines Oxidationsmittels verbinden sich Farbzwischenprodukte miteinander, wodurch der eigentliche Farbstoff entsteht. Insb. die Vorbehandlung ist für das Haar schädlich: Das Haar muß mit Alkalien verquollen werden (meist mit Ammoniak), sonst können die Farbzwischenprodukte nicht ins Haarinnere eindringen. Außerdem wird das Haar v.a. durch das Oxidationsmittel - meist 5% Wasserstoffperoxid - geschädigt, indem dieses die Haarsubstanz angreift.
Noch viel bedenklicher als die negativen Auswirkungen durch H. auf das Haar selbst sind die Nebenwirkungen, die von einigen der Farbzwischenprodukte bekanntgeworden sind. Einige von ihnen sind stark allergen, krebserregend oder mutagen (z.B. Resorcin, Naphthol, Diaminophenole). Zunehmend werden Kollektionen auf Basis von Henna angeboten.
Dabei muß man unterscheiden zwischen Produkten, denen andere Farbstoffe zur Veränderung des Farbtons beigemischt, und solchen, die durch chemische Synthese modifiziert sind. Beim Bleichen der Haare muß das Haar wie beim Färben alkalisch aufgelockert werden. Das Oxidationsmittel (Wasserstoffperoxid) verändert die Haarstruktur besonders bei Wiederholung stark. Das Haar wird u.a. porös, rauh und glanzlos.
Lit.: KATALYSE u.a. (Hrsg.): Chemie im Haushalt, Reinbeck 1984
Autor: KATALYSE Institut