Anilin

A. wird auch als Phenylamin oder Aminobenzol bezeichnet und ist ein wichtiges Zwischenprodukt in der organischen aromatischen Chemie.

Es spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Farbstoffen, in der Pharmaindustrie, auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes sowie in der Photo-, Kunststoff- und Kautschukchemie. 1990 wurden im früheren Bundesgebiet 138000 t A. produziert.
A. ist ein starkes Blutgift, das die Sauerstoffaufnahme des Blutfarbstoffes verringert.

Leichte Vergiftungserscheinungen äußern sich bald nach der Aufnahme, die meist durch die Haut und weniger durch Einatmen erfolgt, durch Blaufärbung von Lippen, Nase, Ohren und Nägeln. Ursache dieser Blaufärbung ist die bräunliche Farbe des gebildeten Methämoglobins.

Bei einer Vergiftung mit A. darf auf keinen Fall in irgendeiner Form Alkohol zugeführt werden, weil dadurch auch leichte A.-Vergiftungen tödlich enden können. A. steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen und, ist deshalb in der MAK-Wert-Liste dem Abschnitt IIIB zugeordnet.

Sein MAK-Wert wurde auf 2ml/m3 (ppm), entsprechend 8mg/m3 festgelegt. A.-Abkömmlinge erzeugen beim Menschen nachweislich Krebs (Aminokrebs, A.-Krebs). Besonders gefährlich ist der Umgang mit Benzidin und Naphthylamin.

Autor: KATALYSE Institut

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