S. stellen die mengenmäßig bedeutendste Produktgruppe unter den Reinigungsmitteln dar.
Sie dienen zum Reinigen von Geschirr in Haushalt und Gewerbe. Es sind zwei Arten zu unterscheiden, nämlich Hand- und Maschinen-S., die völlig unterschiedlich aufgebaut und auch nicht austauschbar sind.
- 1. Hand-S. sind im Vergleich zu Allzweckreinigern relativ konzentrierte Lösungen von Tensiden, welche vor allem Fett ablösen und in der Spülflotte stabilisieren sollen. Die eingesetzten Tensidkombinationen sind schaumstark und müssen entsprechend ihrem häufigen Gebrauch möglichst hautverträglich sein, bzw. es werden spezielle Hautschutzkomponenten zugesetzt. Schließlich soll ein guter Klartrocknungseffekt vorliegen.
Wichtigster Bestandteil sind die härtetoleranten Fettalkoholethersulfate. Daneben finden als anionische Tenside Alkansulfonate, lineare Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholsulfate Einsatz. Bei den Lösemitteln handelt es sich v.a. um niedere Alkohole (z.B. Ethanol). Unter Umständen ist zur Einstellung der Viskosität noch Natriumchlorid (Kochsalz) enthalten.
Unter humantoxikologischen Aspekten ist neben der dermatologischen Verträglichkeit auch von Bedeutung, inwieweit die auftrocknenden Tensidreste und deren mögliche Aufnahme im Organismus beim Gebrauch handgespülten Geschirrs ein Risiko darstellen. Letzteres wird angesichts einer Aufnahme an Tensiden auf diesem Weg in der Größenordnung von 0,1 g pro Jahr als vernachlässigbar angesehen.
Insgesamt gehören moderne Hand-S. auf Basis schnell und vollständig abbaubarer Tenside zu den weniger umweltbelastenden Reinigungsmitteln. Ein Großteil der Säuberungsleistung beim Handspülen ist mechanischer Art und daher der Einsatz an Chemie gering.
- 2. Maschinen-S. enthalten im Gegensatz dazu nur wenig oder gar keine Tenside. Die intensive Flottenbewegung der Spülmaschine verlangt extrem schaumarme Tenside. Diese Eigenschaft mit ausreichender biologischer Abbaubarkeit (Abbau) zu verbinden, war lange Zeit ein großes Problem.
Basis von Maschinen-S. sind dagegen Bleichmittel (z.B. Aktivchlorspender oder Perborat) und Gerüststoffe (z.B. Phosphat, Metasilikat oder Soda). Die Produkte reagieren meist stark alkalisch (pH-Wert über 12) und wirken dadurch ätzend auf der Haut. Maschinen-S. sind trotz der heftigen Diskussion um das Phosphat der letzte große Einsatzbereich für diesen umweltbelastenden Stoff in Reinigungsmitteln.
Die Substitution durch weniger problematische Phosphatersatzstoffe ist zwar prinzipiell möglich, aber schwieriger als bei Waschmitteln. Auf jeden Fall muß bei phosphatfreien Maschinen-S. die Regenerierung des in der Geschirrspülmaschine integrierten Ionenaustauschers sorgfältig vorgenommen werden, weil es andernfalls zur Bildung von Belägen auf dem Spülgut kommen kann.
Maschinen-S. werden meist als Pulver, aber auch in flüssiger Form angeboten. Sie sind im Gegensatz zu den Hand-S. aufgrund ihres Phosphat- und Chlorgehaltes stark umweltbelastend. Hinzu kommt, daß beim Maschinenspülen ein zusätzliches Produkt, nämlich der Klarspüler, notwendig wird. Wenn schon das Maschinenspülen nicht vermeidbar ist, sollten phosphatfreie Produkte mit Sauerstoffbleiche eingesetzt werden, wie sie Alternativproduzenten schon seit Jahren anbieten.
Vor kurzem brachten auch die großen Markenhersteller phosphat- und chlorfreie Maschinen-S. auf den Markt, in denen als Gerüststoffe Citrat, Polycarboxylate und weniger alkalische Silikate Einsatz finden. Üblicherweise arbeitet dieser neue Produkttyp zusätzlich mit Enzymen.
Siehe auch: Reinigungsmittel
Autor: KATALYSE Institut