Der W. ist ein Ottomotor , der mit Wasserstoff (H2) als Kraftstoff betrieben wird.
In verschiedenen Pilotprojekten wird derzeit die technische Machbarkeit eines Verkehrssystems auf Wasserstoffbasis erforscht.
Die Vorteile der Wasserstofftechnologie:
1. Neben der H2-Gewinnung aus fossilen Brennstoffen können regenerative Energiequellen wie Sonne, Wasser oder Windenergie zur Herstellung genutzt werden.
2. Als Verbrennungsprodukte entstehen nur Wasserdampf und Stickoxide (NOx), letztere liegen etwa um 50% unter denen eines Ottomotors mit Katalysator .
3. Das klimawirksame Gas Kohlendioxid (CO2), das bei der Verbrennung fossiler Kraftstoffe entsteht (Treibhauseffekt), wird nicht gebildet.
Die Nachteile des W. sind in erster Linie technische Probleme:
1. Der Wirkungsgrad des W. ist ähnlich wie beim Otto- oder Dieselmotor mit 30% gering, 70% der wertvollen Energie verpuffen als ungenutzte Wärme.
2. Bei dem langwierigen Betankungsvorgang (ca. 20 min/Tankfüllung) entweichen erhebliche Mengen H2. 3. Je nach Speicherung (Flüssiggas-Tank, Druckgaszylinder oder Metallhydrid-Tank) muß mit einem 10-20mal größeren Tankvolumen gerechnet werden, der Speicher ist rd. 100mal teurer und schwerer als ein Benzintank.
4. Aus H2-Flüssiggas-Tanks verdunsten pro Tag 1-2% H2, die in geschlossenen Garagen mit der Luft ein explosives Knallgas bilden können.
5. Im Flugverkehr eingesetzt, würde die ohnehin schon gefährlich hohe Wasserdampfkonzentration in den höheren Luftschichten weiter zunehmen.
Aufgrund der zur Verfügung stehenden Technologien bei der Herstellung von Wasserstoff ist dieser bisher noch mehr als 20mal teurer als Benzin und wird vermutlich auch noch in den nächsten Jahrzehnten äußerst unwirtschaftlich sein. Soll aber H2 zum Einsatz kommen, werden hocheffiziente, kleine Motoren in entsprechenden Fahrzeugen benötigt und nicht die bisher von der Automobilindustrie vorgestellten schweren Prototypen, die die kostbare Energie verschwenden.
Die ökologisch fragwürdige Vision vom W. als zukunftsweisende Alternative kommt angesichts der drohenden Klimakatastrophe zu spät und lenkt von den sofort verfügbaren und zudem wirtschaftlichen Lösungsansätzen im Verkehrssektor ab.
Lit.: W.Damm: Wasserstoff - Energieträger der Zukunft? In: Ökologische Konzepte 32, 1990; D.Seifried: Gute Argumente: Verkehr. München 1991
Autor: KATALYSE Institut