Keramische Fliesen

K. werden aus Ton, manchmal mit Schamotte, meistens industriell gefertigt und bei über 900 Grad C gebrannt.

Es gibt mehrere Arten von K., die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden.
- Steingut- (aus weißem Ton) und Irdengut-Fliesen (aus rotem oder braunem Ton) sind unterhalb von 1000 Grad C gebrannt. Sie sind relativ porös und können viel Wasser aufnehmen. Zum Schutz vor Feuchtigkeit sind sie meist mit einer Glasur versehen. Sie sind nicht frostbeständig und mechanisch nicht stark belastbar, daher eignen sie sich nur für den Innenbereich. Steinzeug-Fliesen bestehen aus einem dichteren Ton, der bei über 1.000 Grad C gebrannt wurde. Hierbei erfolgt eine teilweise Verschmelzung des Tons, so daß sie auch ohne Glasur praktisch kein Wasser aufsaugen. Sie sind frostunempfindlich und auch mechanisch stärker belastbar (für Außenbereiche gut geeignet).

Unglasierte K. sind nicht so fußkalt wie die meisten glasierten, dafür aber schmutzempfindlicher. Wenige Fliesen - v.a. bei Verwendung von Rotschlamm - weisen eine hohe radioaktive Strahlung auf. Auch werden teilweise uranhaltige Glasuren verwendet. Nach den in der Strahlenschutzverordnung seit 1976 festgelegten und 1981 verschärften Grenzwerten dürfen Unterlasurbemalung maximal 2 mg/cm2 und Auflasurbemalung maximal 0,1 mg/cm2 Uran mit natürlichem Verhältnis der Isotope enthalten. Problematisch können moderne Klebstoffe für K. sein.

siehe auch: Radioaktive Baustoffe, terrestrische Strahlung

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Bauen & Wohnen, G - M, K.