Rotguss hat gute Gleiteigenschaften, ist verschleißfest und kavitationsbeständig. Er findet Einsatz bei der Produktion von hydraulischen Anlagen, Gleitlagern, Zahnrädern, Schleifringen und Schneckenrädern. In der Sanitärinstallationstechnik ist Rotguss der Werkstoff schlechthin und wird für die Herstellung von Absperr-, Sicherungs- und Regulierarmaturen und für Fittinge eingesetzt. Rotguss ist salzwasserbeständig und besitzt eine Zugfestigkeit von 15 - 30 kp/mm². Rotguss ist universell einsetzbar und kann mit allen bekannten Installationswerkstoffen beliebig kombiniert werden, z. B. in der Rohrsystem-Verbindungstechnik mit Kupfer, Edelstahl, verzinktem Stahl und mit Kunststoff. Rotguss lässt sich sehr gut bearbeiten und findet Anwendung in den unterschiedlichsten Pressverbindungssystemen. Während bei Bauteilen aus Messing Zugspannungen bedingt durch den Herstellungsprozess des Bauteiles auftreten können, z. B. Pressen oder durch fehlerhafte Montage, z. B. Überhanfen eines Gewindes. Rotgussteile sind dagegen frei von Spannungsrisskorrosion. Rotguss ist ein nach EN 1982 (modifiziert nach DIN 50930/6) genormter Armaturen- und Installationswerkstoff. Die Beeinflussung der Trinkwasserbeschaffenheit wird in der DIN 50930 Teil 6 - 8.7.2 und 8.7.3 geregelt, danach darf Rotguss max. 3 Prozent Blei 3,0 Prozent und max. 0,6 Prozent Nickel enthalten. Legierungen aus Rotguss für Armaturen und Rohrverbinder müssen in Ihren Bestandteilen und in den für die Herstellung erforderlichen Begleitelementen bestimmte Anforderungen erfüllen, die durch die Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches (DVGW) mit einer Kennzeichnung bestätigt werden. Danach ist Rotguss ein Werkstoff, der für alle Trinkwässer verwendet werden kann, da die Abgabe von Legierungsbestandteilen im Rahmen der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) liegen. Rotguss wird heute überwiegend aus recyclten Material hergestellt und schont somit Umwelt und Ressourcen.
Autor: KATALYSE Institut