Abk.: FAES. Diese bedeutende Gruppe anionischer Tenside wird durch Kombination der Herstellungsprozesse für Fettalkoholethoxylate (bei geringem Ethoxylierungsgrad von 2 bis 3 Einheiten Ethylenoxid) mit der nachfolgenden Anlagerung von Schwefeltrioxid wie bei den Fettalkoholsulfaten hergestellt.
Herausragende Eigenschaft der F. ist die für anionische Tenside ungewöhnliche Toleranz gegenüber der Wasserhärte und das starke Schaumvermögen. Schließlich ist im Vergleich zum aggressiven Natriumlaurylsulfat eine bessere Hautverträglichkeit bei den entsprechenden F. gegeben.
Neben dem günstigen Preis machen diese Eigenschaften die F. zur wichtigsten Tensid-Komponente für Haut- und Haarreinigungspräparate sowie für schaumstarke Reinigungs- und Waschmittel (z.B. Handspül- und Wollwaschmittel). Die Umwelteigenschaften sind nicht so günstig wie bei den Fettalkoholsulfaten und den Seifen, liegen aber im Vergleich zu anderen technischen Tensiden doch recht gut.
Der biologische Abbau erfolgt schnell und vollständig, die aquatische Toxizität ist i.d.R. etwas größer als bei den verwandten Fettalkoholsulfaten (LC50-Werte von 1-10 mg/l im Goldorfentest; Fischtest).
F. gerieten vor einigen Jahren in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als festgestellt wurde, daß ein Nebenprodukt des F.-Herstellungsprozesses, das Dioxan, als Verunreinigung in Mengen von bis zu einigen hundert ppm in mit F. formulierte Shampoos etc. verschleppt wurde. Heute liegen die Dioxan-Restgehalte in F. für kosmetische Anwendungen unter 50 ppm.
Autor: KATALYSE Institut