B. ist die Versorgung von Agrar- und Kulturland mit Wasser, um das Wachstum von Pflanzen bei fehlenden Niederschlägen zu gewährleisten. Die B. ist eine uralte Technik der Landwirtschaft. Bereits in den Hochkulturen von Ägypten, Mesopotamien, Indien und China wurden ausgiebig B.-techniken eingesetzt.
B. soll dafür sorgen, dass genügend Frischwasser über die Bodenfläche geführt wird. Insbesondere in ariden Gebieten, in denen der Niederschlag oft niederer als die Verdunstung ist, muss zur Vermeidung der Versalzung des Bodens über den Pflanzenbedarf hinaus bewässert und dieses Wasser wieder abgeführt werden
- Wasserstau auf horizontalen Flächen
- Rieselsysteme und Tröpfchenb.
- Verrieselung über geneigte Flächen
- Versprühung von Wasser über den zu beregnenden Flächen (Beregnungsanlage)
Beregnungsanlagen sind in der modernen Landwirtschaft am weit verbreitet. Neben Regnern mit kleiner Reichweite kommen auch selbstfahrende Beregnungsmaschinen zum Einsatz. Mit diesem Verfahren ist auch die Frostschutzberegnung, wie etwa im Obstbau zur Blütezeit möglich. Dabei wird bei Frosttemperaturen beregnet. Die beim Gefrieren des Wassers freiwerdende Energie und die Bildung eines Eismantels schützt die Pflanzen vor schädigende Auswirkungen des Frosts.
Bei der Tröpfchenb. werden an Schläuchen Abflüsse installiert, die nur geringe Wassermengen unabhängig vom Druck im Schlauch abgeben. In trockenen Ländern zum wassersparenden Einsatz entwickelt, findet dieses Verfahren in Mitteleuropa auch im Weinbau, im Hausgarten und in Parkanlagen Anwendung. Durch die genaue Aufbringung des Wassers ohne Verdunstungsverluste, werden die Blätter nicht benetzt, so dass Pilzerkrankungen der Pflanzen nicht gefördert werden.
Die Qualität des B.-wassers muss den Anforderungen der zu kultivierenden Planzen und den hygienischen Mindeststandards entsprechen. Internationale Richtlinien dazu wur-den von der FAO in Rom heraus gegeben.
Die B. in der Landwirtschaft spielt bei der Bekämpfung von Hunger und Unterernährung eine entscheidende Rolle. Mit Hilfe von kostengünstigen, in den Entwicklungsländern selbst erzeugten B.-technologien wie Pumpen und wassersparender Tropfb. kann mehr Nahrung, Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen werden. Rund 40 Prozent der weltweit erzeugten Nahrung stammen von bewässerten Feldern.
Die Weltbevölkerung wird von heute rund 5,9 Milliarden Menschen auf voraussichtlich 8 Milliarden Menschen im Jahre 2025 steigen. Rund 60 Prozent der in Zukunft erforderlichen zusätzlichen Nahrungserzeugung muss dann mit Hilfe von B. produziert werden. Kleine und angepasste B.-systeme helfen den Bauern, mehr Nahrung zu erzeugen. Angepasste B.-systeme schaffen mehr Arbeitsplätze.
In Bangladesch ist beispielsweise die Zahl der Beschäftigten im ländlichen Raum zwischen 1985 und 2002 um rund 250 Prozent gestiegen. In Kenia und Zimbabwe verfügen Kleinbauern aufgrund der B. inzwischen über regelmäßige Einkünfte. B.-systeme für Kleinbauern müssen leicht anwendbar und dürfen nicht zu teuer sein. Die Armen müssen unterstützt werden, ihre Wasserrechte gegen konkurrierende Wassernutzer wie große Farmen und Industrie zu verteidigen.
Siehe auch: Melioration und Bodenversalzung
Autor: KATALYSE Institut