Der Niembaum ist ein immergrüner bis 20 Meter hoher Baum mit etwa 2,5 Meter Stammumfang und tiefreichenden Pfahlwurzeln. Er trägt männliche oder Zwitterblüten und einsamige, manchmal auch zweisamige, grün-gelbe Steinfrüchte.
- Systematik: Familie: Meliaceae (Mahagonigewächse), Art: Antelaea azadirachta (L.) Adelbert (syn. Azadirachta indica Juss. )
- Herkunft: Myanmar (Burma) und Indien
- Klimaansprüche: Subtropen und semiaride Gebiete der Tropen, toleriert Temperaturen bis 50 °C, durchschnittlicher Jahresniederschlag 400 bis 1200 mm
- Anbausystem: Straßen- oder Feldrainbaum, Plantagen möglich (Dauerkultur)
- Aussaat/Pflanzung: Samen, Wurzelschösslinge; Verbreitung durch Vögel
- Düngung: keine Düngung notwendig
- Pflanzenschutz: Schäden durch bestimmte Insekten (Aonidiella oreintalis) insbesondere in einigen Teilen Afrikas möglich; Fraßschäden durch weidende Tiere (Ziegen, Kamele); manchmal durch Ratten und Stachelschweine
- Ernte: ab vierten bis fünften Jahr beginnen die höchsten Erntemengen
- Ertrag: durchschnittlich 20 bis 30 kg Früchte, bis 50 kg Früchte, in Extremfällen 150 kg im Jahr möglich; 350 kg Blätter pro Jahr
- Besonderheiten: Ölgehalt in Samen 48 Prozent; insektizide Wirkstoffe (Azadirachtine) in Blättern und Samen; 100 kg Früchte ergeben wirksamen biologischen Pflanzenschutz für etwa ein Hektar landwirtschaftliche Fläche, bei dem bisher keine. Resistenzbildung aufgetreten ist.
Literatur:
- Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen; Thieme Verlag Stuttgart 1997
- Franke, W.: Nutzpflanzenkunde, Thieme Verlag Stuttgart 1992
- KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung (Hrsg.): Leitfaden Nachwachsende Rohstoffe – Anbau, Verarbeitung, Produkte; C.F. Müller Verlag Heidelberg 1998
- Rehm, S.: Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen: Anbau und wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. 3. Auflage Stuttgart 1996
- Bellmann, H. et. al.: Steinbachs Großer Tier- und Pflanzenführer; Ulmer Verlag 2005
Autor: KATALYSE Institut