Torf

T. ist der Sammelbegriff für im Wasser zersetztes pflanzliches Material.

T. besitzt eine faserige bis bröckelige Struktur und enthält in frischem Zustand 75-90% Wasser ist eine Verbindung von zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom. Die Bezeichnung Wasser wird v.a. für den flüssigen Aggregatzustand verwendet, im festen, also gefrorenen Zustand wird es Eis genannt, im gasförmigen Zustand Wasserdampf Wasser bedeckt rund 2/3 der Erdoberfläche und befindet sich in einem ständigen Kreislauf.Wasser. In früheren Erdzeitaltern stellte T. in Mooren die erste Stufe der Umwandlung zu Kohle dar. Unter weitergehendem Ausschluß von Sauerstoff und bei

einem niedrigen pH-Wert ist der mikrobielle Abbau der abgestorbenen Pflanzenteile gehemmt - ein Inkohlungsprozeß, der zur T.-Bildung führt, beginnt. Heute findet man T. in Moorgebieten in Schichten, die einige Meter dick sind und jährlich ca. 1 mm wachsen. Moore entstehen in Feuchtgebieten (Moor).
Durch landwirtschaftliche Nutzung (Niedermoore), T.-Abbau (Hochmoore) und Trockenlegung sind in den letzten 100 Jahren über 90% der ehemaligen Moorgebiete in Westdeutschland zerstört worden. Entsprechend sind heute zahlreiche Moortiere und -pflanzen vom Aussterben bedroht (Artensterben). Hierzu zählen u.a. die T.-Moose der Hochmoore und über 50% der in Mooren brütenden Vogelarten.
Jährlich werden 400-1.000 ha Hochmoorfläche, dies entspricht 13 Mio m3 T., abgetorft. 90% der abbauwürdigen T.-Vorräte in Westdeutschland liegen in Niedersachsen (Moor). Bei gleichbleibendem Verbrauch wird der Weiß-T. in 30-40 Jahren, der Schwarz-T. in ca. 150 Jahren aufgebraucht und damit auch die letzten Moore und mit ihnen zahlreiche im Moor heimische Tiere und Pflanzen verschwunden sein. Europa: Große Mengen T. werden im östlichen Europa und in der Sowjetunion abgebaut und exportiert.
T. findet zu 90% im Gartenbau (T.-Mull), zur Herstellung von Aktivkohle (T.-Koks) und z.T. noch als Brennstoff Verwendung. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist T. zudem zur Bodenverbesserung wenig geeignet, da er nährstoffarm ist, sich in Sandböden zersetzt, in schlecht durchlüfteten Böden verkohlt und durch seinen hohen Säuregehalt nachteilig auf den Boden wirken kann. Alternativen sind Rindenmulch und Rindenhumus (Baumrindenabfälle aus der Holzindustrie).

siehe auch: Melioration, Organische Böden, Kompostierung

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Bauen & Wohnen, Chemie & Prozesse, Energie, Natur- & Artenschutz, T, T - Z.