De-inking-Verfahren

Unter De-inken versteht man das chemisch-physikalische Entfernen der im Altpapier enthaltenen Druckfarben.

Dieser Prozeßabschnitt dient dazu, den Weißgrad des Altpapierstoffs zu erhöhen - ca. 70% des gesamten Farbstoffs werden entfernt. Hierfür setzt man eine Reihe von Chemikalien (Natronlauge (Natriumhydroxid), Wasserstoffperoxid, Wasserglas, Tenside, Komplexbildner) ein. Unterschieden werden beim De-inking-Prozeß folgende Verfahrensschritte: Auflösen des Papiers, Entfernen von Fremdstoffen und Abtrennen der Druckfarben.
Zwei unterschiedliche D. sind zum Abtrennen der Druckfarben gebräuchlich.

- Beim Flotationsverfahren wird das Altpapier in einer wäßrigen, alkalischen Lösung aufgeschlagen. Unter gleichzeitigem Rühren wird Luft eingeblasen. Die Farbstoffanteile werden so an die Oberfläche getragen, abgetrennt und auf eine deponiefähige Konzentration eingedickt. Die anfallende Flüssigkeit wird in den geschlossenen Kreislauf zurückgeführt. Dieses Verfahren hat sich aufgrund geringer Stoffverluste (7-10%) und geschlossenem Wasserkreislauf in der BRD durchgesetzt.

- Beim Auswaschverfahren werden die Druckfarben nach dem Aufschlagen des Altpapiers mitsamt der Flotte abgetrennt. Dies führt zu hohen Stoffverlusten (10-20%) und einem hohen Wasserverbrauch.
Um den Gehalt der unerfreulichen Reststoffe im De-inking-Schlamm zu verringern, ist und sollte der Einsatz möglichst leicht entfernbarer Druckfarben die Forderung der Altpapieraufbereiter sein.

Siehe auch: Altpapier

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, C, Chemie & Prozesse, Substanzen & Werkstoffe.