G. sind erdgeschichtliche Bildungen der abiotischen (unbelebten) Natur, die Kenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln.
Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralen und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen wie Quellen, Höhlen, Gletscherspuren und natürliche Landschaftsteile.
Der Begriff G. besitzt im Vergleich zu dem Begriff „Biotop“ einen wesentlich geringeren Bekanntheitsgrad. In Deutschland wurden in der Vergangenheit noch weit vor Biotopen gefährdete geologische Einzelbildungen oder ganze Landschaftsteile als Natur- oder Bodendenkmäler unter Schutz gestellt.
Das erste überhaupt in Deutschland unter Naturschutz gestellte Objekt ist ein G. Es handelt sich hierbei um den im Jahr 1836 von der preußischen Regierung amtlich geschützten, südlich von Bonn gelegenen Drachenfels am Rhein, einer vulkanischen Quellkuppe.
G. können durch natürliche Prozesse oder genauer ausgedrückt endogen (durch Kräfte des Erdinneren, wie z.B. durch Vulkanismus) oder exogen (durch Kräfte, die auf der Erdoberfläche einwirken, wie z.B. durch Verwitterung) während der Erdgeschichte entstanden sein. Als aktive G. werden diejenigen bezeichnet, deren Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist (z.B. Tropfsteinhöhlenbildung).
Eine große Vielzahl von G. wurde durch anthropogene Prozesse geschaffen. Seit der Antike und im ganz besonderen Maße seit dem Mittelalter wurden ganze Landschaftsteile flächenhaft, linear oder punktuell durch Menschen verändert. Der seit der Antike betriebene Erzbergbau florierte im Mittelalter auf Grund der Bevölkerungszunahme. Noch heute zeugen Pingen (Pingen sind kleinflächige Vertiefungen in der Landschaft, die häufig durch Schurfarbeiten von Bauern zum Abbau von Eisensteingeoden ausgehoben wurden), Gruben und Halden von diesen Bergbauaktivitäten und stellen künstlich geschaffene, wertvolle G. dar.
In Deutschland sind Bergbaufolgelandschaften durch den Erzbergbau im Harz oder die Basaltlava-Steinbrüche in der Eifel entstanden (Mayen, Mendig und Maria Laach). Bahntrassen-Einschnitte wurden besonders im 19. Jahrhundert dort angelegt, wo sich ein Tunnelbau als zu aufwendig erwies, und sie schneiden tiefgreifend linear in die Landschaft ein. Der G.-schutz sieht seine Aufgabe neben der Pflege und dem Schutz natürlicher G. auch darin, die durch menschliche Handlungen entstandenen Geotope sowohl unter naturwissenschaftlichen als auch unter kultur- und montanhistorischen Gesichtspunkten zu bewerten und zu erhalten.
Autor: KATALYSE Institut