Tritium

(H-3,T), radioaktives Isotop des Wasserstoffs, auch überschwerer Wasserstoff genannt, welches aus einem Proton und zwei Neutronen besteht.

Physikalische Halbwertszeit 12,3 Jahre, biologische Halbwertszeit 19 Tage. T. zerfällt unter Aussendung von Betastrahlung. T. hat natürlichen und künstlichen Ursprung. Es entsteht in verschiedenen Kernreaktionen, insb. bei Bestrahlung von atmosphärischem Stickstoff mit Neutronen. Dies kann durch kosmische Strahlung, Atomwaffenversuche oder in Kernkraftwerken geschehen. Oberirdische Atomwaffentests haben die T.-Menge der Erde in wenigen Jahren verzwanzigfacht. T. gelangt über Kühlwasser und Abluft von Kernkraftwerken in die Umwelt; T.-Wasser (überschweres Wasser) ist chemisch von normalem Wasser nicht zu unterscheiden und kann mit keinem praktisch anwendbaren Verfahren aus dem Wasser entfernt werden. Als Gas ist seine Ausbreitung kaum zu kontrollieren, da es durch fast alle Materialien diffundieren kann. T. wird vom Körper aufgenommen und führt zu einer gleichmäßigen
Strahlenbelastung aller Organe. Beim Zerfall von T. muß neben der Strahlenwirkung die Transmutation berücksichtigt werden: Dem Zerfall eines in den Strang der DNS eingebauten T.-Atoms folgen tiefgreifende Strukturveränderungen wie z.B. Kettenbrüche der DNS (Strahlenschäden). T. wird als Fusionsbrennstoff bei Wasserstoffbomben (Atomwaffen) und Kernfusionsreaktoren (Kernfusion) verwandt. Die dazu nötigen Mengen werden aus Lithium erbrütet und stellen das größte radioaktive Risiko der Kernfusion dar.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Alphabetisch, Substanzen & Werkstoffe, T, T - Z.