Byssionose

B. ist eine Erkrankung der tieferen Atemwege und der Lunge, die durch Einatmen organischer Stäube von Textilfasern, besonders von verunreinigter Baumwolle, meist nach 5-10jähriger Exposition auftritt. Es erkranken fast ausschließlich Arbeiter, die in Vorreinigungsbetrieben von Baumwollspinnereien, Flachsspinnereien oder in der Hanfindustrie beschäftigt sind. Als charakteristische Krankheitserscheinung gilt die sog. Montagssymptomatik. Nach einer mindestens eintägigen Arbeitspause kommt es typischerweise montags im Laufe der Arbeitsschicht zu quälendem Engegefühl in der Brust, allmählicher Kurzatmigkeit und allgemeiner Abgeschlagenheit. 1-2 Stunden nach Beendigung der staubgefährdeten Tätigkeit tritt Beschwerdefreiheit auf. Sie kann an den folgenden Arbeitstagen fortbestehen. Im weiteren Krankheitsverlauf nimmt die Zahl der Arbeitstage ohne Beschwerden ab, später treten die Beschwerden auch in der arbeitsfreien Zeit auf. Als Endstadium nach 20-30jähriger Baumwollstaubbelastung ergibt sich ein chronisch-asthmatischer Zustand mit Lungenüberblähung,
Bronchitis und Herzüberlastung. B. wurde 1977 neu in die Berufskrankheiten-Verordnung aufgenommen. 1981 wurden 19 Fälle angezeigt. MAK-Wert: 1,5 mg/m3.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, Alphabetisch, B, Substanzen & Werkstoffe.