Orkane

Winde mit Geschwindigkeiten über 118 km/h (ab Windstärke 12).

O. gehören allgemein zu den Wirbelstürmen. Sie kommen als tropische O. und als die Tornados Nordamerikas in den Außertropen vor. Von geringerer Bedeutung sind die mit ihnen verwandten, in anderen Teilen der Erde auftretenden Wind- und Wasserhosen (Tromben).

Tropische O. entstehen nur über dem Meer, wo die Luftmassen besonders feucht sind und die Wassertemperatur mindestens 27 Grad Celsius beträgt. Die meisten tropischen O. beobachtet man deshalb im Spätsommer und Frühherbst der betreffenden Halbkugel. Die Häufigkeit der tropischen O. ist je nach Gebiet unterschiedlich. Der Wind erreicht oft Geschwindigkeiten von 200 km/h und mehr.

Verläuft die Zugbahn über Inseln und Küstengebiete, bilden neben der zerstörenden Wirkung des Windes meterhohe Flutwellen eine zusätzliche Gefahr. Beim relativ seltenen Übertritt auf das Festland verlieren die tropischen Wirbelstürme rasch an Energie. Am bekanntesten sind die westindischen Hurrikane und die Taifune der Gewässer Chinas und Japans.

Tornados des subtropisch gemäßigten Klimas entstehen über dem Festland. Sie hinterlassen auf einem schmalen Band aufgrund ihrer Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h und ihres starken Unterdrucks große Zerstörungen.
In den letzten Jahren sind O. vermehrt und heftiger aufgetreten; manche Wissenschaftler sehen hierin erste Anzeichen des Treibhauseffektes.

Gerade für die dichtbesiedelten Küsten- und Flussdeltagebiete der Entwicklungsländer bilden die O. im Zusammenhang mit einer Erhöhung des Meeresspiegels eine große Gefahr. Beispiele: September 1988, heftigster Wirbelsturm dieses Jahrhunderts über Jamaica; April 1991, Sturmflut mit Tausenden von Toten in Bangladesh. Vorhersagen für den indirekten Treibhauseffekt, dazu gehören auch die O., sind in der Wissenschaft noch äußerst unsicher.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in Luft & Klima, N - S, O.