Durch die G. können die im Abfall enthaltenen Wertstoffe sortenrein erfaßt und einer Wiederverwertung zugeführt werden.
Nahezu flächendeckend werden in der alten BRD Papier und Glas getrennt gesammelt, in kleinerem Umfang auch Kunststoffe, Metalle, Textilien und Biomüll. Zur Erfassung der Wertstoffe werden in der Praxis verschiedene Sammelsysteme angewendet, wobei man zwischen Holsystemen (grüne Tonne,
Biotonne, Mehrkammermüllsystem) und Bringsystemen (Container, Recyclinghöfe) unterscheidet. Durch die G. ist theoretisch eine Reduzierung der Hausmüllmenge um 15 bis 75 Gew.-% zu erzielen. Mit der G. erfaßte Wertstoffe können i.a. gut verwertet werden.
Getrennt gesammeltes Mischglas ist relativ unproblematisch zur Erzeugung von Buntglas einsetzbar. Um auch Weißglas als Recyclingprodukt herstellen zu können, sollte die Glassammlung möglichst nach Farben getrennt (Weiß-, Grün- und Braunglas) erfolgen. Aufgrund der Recyclingschwierigkeiten sollte der Einsatz von Weißglas jedoch ganz vermieden werden, zumal Lebensmittel (z.B. Milchprodukte) in Buntglas länger haltbar sind und lediglich aus optischen Gründen in Weißglas verkauft werden. Kunststoffe sind nur dann verwertbar, wenn sie sortenrein getrennt sind (Kunststoffe, Kunststoffabfälle, Kunststoffrecycling).
Diese sortenreine Trennung ist jedoch für häusliche Abfälle nur schwer und unter erheblichem Sortieraufwand zu bewerkstelligen. Aluminium ist gut verwertbar, sollte jedoch aufgrund des hohen Energieeinsatzes möglichst vermieden werden. Probleme bereitet auch das Recycling von Weißblechdosen, da sie mit Zinn legiert sind. Getrennt gesammelter organischer Müll läßt sich zu hochwertigem Kompost verarbeiten, der im Gegensatz zu Kompost aus Hausmüllsortieranlagen wenig mit Schadstoffen belastet ist. Daher ist er gut für einen Einsatz als Bodenverbesserungsmaterial geeignet (Kompostierung).
Eine kostensparende und ökologisch sinnvolle Alternative zur G. von organischem Material stellt die Eigenkompostierung dar, deren Förderung durch entsprechende Maßnahmen der
Abfall- und Umweltberatung anzustreben ist. Um möglichst hohe Verwertungserfolge zu erzielen, ist eine ausführliche Aufklärung der Bevölkerung zu Fragen der G. notwendig.
Bei allen Bemühungen zur G. ist es jedoch besser, Müll zu vermeiden, als ihn zu verwerten.
Siehe auch Abfallvermeidung, Abfallverwertung
Autor: KATALYSE Institut