Zur Erhaltung einer möglichst naturnahen Vielfalt von Pflanzen und Tieren auch in einer Acker- und Gemüsekultur empfiehlt es sich, mehrere Pflanzenarten zeitlich nacheinander auf einem Feldstück anzubauen.
Innerhalb eines Jahres, vom Frühjahr bis zum Winter, wachsen nacheinander verschiedene Kulturen und nutzen so das Nährstoffangebot des Bodens optimal. Man nennt diese F. innerhalb einer Vegetationsperiode Vor-, Zwischen- oder Nachkultur.
Am besten geschützt vor einseitiger Nährstoffauslaugung oder vor starkem, auf bestimmte Kulturen spezialisierten Schädlingsbefall, ist ein Fruchtwechsel nicht innerhalb eines Jahres, sondern eine mehrjährige F. Ein Wechsel von Blatt- und Halmfrüchten (Getreide), von Flach- und Tiefwurzlern, von Nährstoffzehrern und genügsamen Pflanzen oder sogar Nährstofflieferanten (stickstoffsammelnde Schmetterlingsblütler) drängt den Schädlingsbefall und einseitige Verunkrautung des Bodens stark zurück und steigert somit die Ertragsfähigkeit des Bodens für die Folgekultur und vermindert den Chemikalieneinsatz.
Im Zuge des Anbaus von Monokulturen wurden die früher üblichen F. z.B. im Getreideanbau vielfach aufgegeben. Die dadurch auftretenden Krankheiten, wie z.B. die Halmbruchkrankheit, wurden durch Fungizide bekämpft. Nach nur zehnjährigem Einsatz dieser Fungizide sind die Erreger der Halmbruchkrankheit heute überwiegend resistent (Resistenz).
Dies zeigt die Wichtigkeit einer ausgewogenen F., die auch in der modernen Landwirtschaft durch chemische Mittel nicht zu ersetzen ist. Ein Beispiel für eine F. ist die Gründüngung als Nachkultur nach Wintergerste, die schon im Juni/Juli geerntet wird.
siehe auch: Gründüngung, Mischkultur, Monokultur, Resistenz
Autor: KATALYSE Institut