BSE (auch als Rinderwahnsinn bekannt) trat erstmals 1985 in Großbritannien auf. Im Zeitraum 01.01.2001 bis 30.06.2005 wurden in Deutschland insgesamt 372 Fälle von BSE amtlich festgestellt.
BSE ist eine Erkrankung des Nervensystems, die durch infizierte Eiweißkörper ausgelöst wird. Aufgrund der langen Inkubationszeit (2-8 Jahre) ist es kaum möglich infizierte Rinder frühzeitig zu erkennen und auszusondern. BSE zählt zu einer Gruppe von Erkrankungen, die bei Schafen unter dem Namen Scrapie schon rund 200 Jahre bekannt ist. In Laborversuchen wurde bewiesen, dass auch Hamster, Mäuse und Schweine infiziert werden können.
Etwa ab 1985 trat in England eine bis dahin unbekannte Krankheit bei Rindern auf, deren Symptome denen von Scrapie bei Schafen sehr ähnelten. So bezeichnete der englische Tierarzt Colin Whitacker, der als erster mehrere BSE-Rinder untersucht hatte, die Krankheit der Kühe zunächst auch als Scrapie- ähnliches Syndrom. Die erkrankten Tiere waren ungewöhnlich aggressiv und schreckhaft und litten unter fortschreitendem Verlust der Koordination ihrer Gliedmaßen.
Die Untersuchung der Gehirne von erkrankten Tieren erbrachte eine schwammartige Zersetzung des Hirngewebes, ähnlich der beim Menschen bekannten, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK). Darüber hinaus wurden in den Gehirnen erkrankter Tiere auch massenhaft Eiweißablagerungen gefunden (sogenannte amyloide Plaques). Darin ähnelt die Hirnveränderung der neuen Variante der
CJK bei Menschen, die seit Anfang der 90er Jahre vor allem in Großbritannien vermehrt auftritt. Die neue Krankheit wurde wissenschaftlich BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie, schwammartige Hirnveränderung bei Rindern) und von den Medien; Rinderwahnsinn genannt.
In Großbritannien, dem Ausgangspunkt von BSE sind seit dem ersten Auftreten von 1985 mehr als 180.000 Rinder an der schwammartigen Gehirnveränderung erkrankt, in Irland 1453, in Portugal 974, in der Schweiz 458, und in Frankreich 968 Tiere (alle Angaben bis 2005).
Weitere Informationen zu BSE und seinen Hintergründen finden Sie im KATALYSE-Ratgeber: BSE und die Folgen, Verlag die Werkstatt, Göttingen 2001.
Autor: KATALYSE Institut