Chlorchemie

Die C. und ihre chlororganischen Verbindungen (Chlorierte Kohlenwasserstoffe, CKW) stehen seit Jahren im Rampenlicht der Umwelt- und Gesundheitsdiskussion, seitdem der Präsident des Umweltbundesamtes, v. Lersner, vor 10 Jahren die Vermutung des Sippenverdachts bzgl. der Gefährlichkeit von chlororganischen Verbindungen äußerte.

Die gesamte C. ist an sich lediglich ein Abfallprodukt der Natronlaugenherstellung (Natriumhydroxid), bei der große Mengen Chlor anfallen, die in irgendeiner Weise entsorgt werden müssen.

Der Chlor-Verbrauch beträgt in Westdeutschland gegenwärtig ca. 3,5 Mio t. 2/3 der Chlor-produzierenden Alkali-Chlorid-Elektrolyseanlagen arbeiten weltweit nach dem Quecksilber-freisetzenden Amalgamverfahren. Ein Großteil der Chlormenge geht als "Abfallprodukte" in Form von Salzen verloren oder muß als chlororganische Verbindungen im Bereich organische Lösemittel weitervermarktet werden.

Quantitativ ist PVC als "Chlorentsorgungspfad" vorherrschend, was weniger problematisch wäre, wenn PVC stärker im Kreislauf geführt werden könnte, was für viele Produkte nicht möglich ist und für andere Schadstoffe-enthaltenden Produkte auch nicht anzustreben ist. Nach PVC wichtigste Einsatzbereiche sind Propylenoxid und chlorierte Lösemittel (z.B. Tetrachlorethen, auch PER genannt).

Durch die in vielen Kommunen und Bundesländern geführten Diskussion über den begrenzten Ausstieg aus der PVC-Verwendung könnte mittelfristig über den Ausstieg aus der C. nachgedacht werden.

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, C, Chemie & Prozesse, Substanzen & Werkstoffe.