Betankungsverlust

Als B. bezeichnet man den Teil des (Benzin-)Kraftstoffes, der auf dem Weg von der Raffinerie bis zum Motor als gasförmige Kohlenwasserstoffe in die Umwelt entweicht.

Es entweichen jährlich in Westdeutschland: 100.000t bei Lagerung und Tankstellenbelieferung, 45.000 t bei der Kfz-Betankung (Verschütten und Verdunsten beim Betankungsvorgang) und 265.000t durch Verdunstung und Tankatmung beim Fahrzeug. Die verflüchtigten Bestandteile des Kraftstoffes machen einen erheblichen Teil der Kohlenwasserstoff-Emissionen des Verkehrs aus (Schadstoffe aus Kfz ) und sind zum Teil noch gefährlicher als die unverbrannten Kohlenwasserstoffe, die aus dem Auspuff kommen.

An Tankstellen herrscht eine erhebliche Luftbelastung durch das krebserregende Benzol, das aus verschüttetem Benzin verdunstet. Abhilfe läßt sich schaffen durch Betankungssysteme mit Absaugung der Kraftstoffdämpfe (wie in den USA obligatorisch) z.B. mit Gaspendelsystemen (Gasrückfuhr-Zapfpistole).

Die Umrüstung deutscher Tankstellen sollte ursprünglich 1991 beginnen, wurde dann aber insb. auf Druck der Mineralölwirtschaft (zusätzliche Kosten von ca. 2 Mrd DM) und aufgrund fehlender EG-Beschlüsse verschoben.
Die Verluste beim Fahrzeugtank lassen sich durch sorgfältiges Abdichten des Kraftstoffsystems und Aktivkohlefilter in der Tankatmung reduzieren.

Siehe auch: Kraftstoffes, Raffinerie, Kohlenwasserstoffe, Umwelt

Autor: KATALYSE Institut

Veröffentlicht in A - F, B, Luft & Klima.